Nur 3:3 Sieg verschenkt

Foto: Imago/Hübner
Foto: Imago/Hübner

Gegen Pilsen sieht der Fußball-Bundesligist schon wie der sichere Sieger aus. In der Nachspielzeit folgt dann jedoch der Schock. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs müssen sich die Hessen steigern.

Konsterniert standen die Profis von Eintracht Frankfurt nach dem bitteren Fehlstart in die Europa League auf dem Rasen und verstanden die Welt nicht mehr. Beim 3:3 (1:1) gegen Viktoria Pilsen verspielte der Fußball-Bundesligist in den letzten Minuten eine Zwei-Tore-Führung und musste den ersten Rückschlag auf dem angestrebten Weg ins Achtelfinale hinnehmen.

Vor 56.500 Zuschauern erzielten Hugo Ekitiké in der 38. Minute, Junior Dina Ebimbe (62.) und Rasmus Kristensen (67.) die Tore für die Frankfurter. Pavel Sulc (41.), Prince Kwabena Adu (87.) und Vaclac Jemelka (90.+3) trafen für die Gäste. Bereits am kommenden Donnerstag steht für die Hessen in dem reformierten Wettbewerb die zweite Aufgabe bei Besiktas Istanbul an.

„Das ist nicht gut genug“, sagte Kristensen bei RTL. Der Verteidiger ergänzte: „3:1 fünf Minuten vor dem Ende. Das müssen drei Punkte sein.“ Sportvorstand Markus Krösche sah es ähnlich: „Das ist extrem bitter, weil wir gut gespielt haben. Nach dem 3:1 haben wir zu wenig gemacht und auch ein bisschen naiv verteidigt.“

Frankfurter Dominanz zunächst wirkungslos

Der Europa-League-Sieger von 2022 musste neben den verletzten Kevin Trapp und Oscar Højlund sowie Mario Götze, für den ein Einsatz nach einem Infekt noch zu früh gekommen wäre, auch auf Abwehrchef Robin Koch (Hüfte) verzichten. Für den Nationalspieler rückte Niels Nkounkou in die Viererkette. Zudem durften Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud und Angreifer Igor Matanovic erstmals von Beginn an ran. Dafür blieben Hugo Larsson und Fares Chaibi zunächst auf der Bank.

Frankfurt übernahm sofort die Spielkontrolle, agierte am und im gegnerischen Strafraum zunächst aber harm- und ideenlos. Die kompakt stehenden Tschechen gerieten daher kaum in Verlegenheit.

Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte besannen sich die Hessen einmal auf ihre spielerischen Fähigkeiten. Kristensen hebelte mit einem feinen Pass die gesamte Gäste-Abwehr aus, sodass Ekitiké freie Bahn hatte. Der Franzose ließ sich die Chance nicht entgehen und schob locker zur Führung ein.

Die Freude darüber währte jedoch nur drei Minuten. Bei einem der seltenen Angriffe des Teams aus Pilsen agierte die Eintracht-Defensive zu passiv. Sulc zog aus rund 20 Metern ab und überwand Trapp-Vertreter Kaua Santos im Frankfurter Tor mit einem platzierten Flachschuss ins untere Eck.

Frankfurter Doppelschlag reicht nicht zum Sieg

Nach dem Wechsel blieb es ein zähes Ringen. Und wieder reichte den Frankfurtern ein genialer Moment, um zum Erfolg zu kommen. Dieses Mal bediente Ekitiké mit einem Zauberpass den kurz zuvor eingewechselten Ebimbe, der eiskalt vollstreckte.

Jetzt war die Eintracht richtig im Spiel. Nur vier Minuten nach der erneuten Führung legte Kristensen nach einer zu kurz abgewehrten Ecke mit einem Direktschuss nach. Damit schien der Widerstand der Gäste gebrochen.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller wechselte nun munter durch, um Kräfte für die kommenden Aufgaben zu schonen. Der Plan ging jedoch nicht auf. In der Schlussphase traf zunächst Adu zum Anschluss, ehe Jemelka für den Endstand sorgte. (dpa)

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt) …

… zur verspielten Führung: „Das ist schon bitter, dass du am Ende so zwei Gegentore nach langen Einwürfen bekommst, das letzte war dann noch Slapstick. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute hellwach sein und dann gewinnen wir so ein Spiel. Wir haben insgesamt ein ordentliches Spiel gemacht. Nach dem 3:1 hatten wir aber das Gefühl, dass wir das Ding gewonnen hätten und dem ist nicht so. Jetzt stehst du mit einem Unentschieden da, das erstmal überhaupt nicht zufriedenstellend ist. Wir müssen es aber so nehmen und jetzt geht es am Sonntag weiter.“

… zur Frage, ob seine Mannschaft zu selbstbewusst gewesen sei: „Wir haben den einen oder anderen Ballverlust zu viel gehabt, wo es schon von außen den Eindruck hatte, dass es zu lässig ist und das darf uns nicht passieren. Mit solchen Aktionen baust du den Gegner auch immer wieder auf. Am Ende sind es zwei Tore, die aus Einwürfen entstehen und du stehst so da, wie es jetzt ist.“

… zum Treffer vom eingewechselten Ebimbe: „Junior hat es in den letzten Wochen im Training gut gemacht. Er hat es ganz gut weggesteckt, dass er die letzten Spiele nicht dabei war und hat sich mit dem Tor jetzt selbst belohnt. Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn das Tor dazu beigetragen hätte, dass wir gewinnen.“

… zu seiner Ansprache nach dem Spiel: „Dass die Enttäuschung jetzt da ist und das auch okay ist. Wir müssen das jetzt sacken lassen und uns ab Freitag auf das Spiel in Kiel vorbereiten. In der Bundesliga wollen wir weiter so performen, wie wir es bisher getan haben. Es wird ein schwieriges Spiel und wir müssen da wieder frische Kraft tanken.“

… zum anstehenden Europa-League-Spiel bei Besiktas Istanbul: „Wir haben wieder eine junge Mannschaft auf dem Platz gehabt und das musst du erstmal wegstecken. Alle drei Kapitäne waren nicht auf dem Platz und das ist nicht so einfach für die Jungs, die dann auf dem Platz sind. Du hast gemerkt, dass dann die Stabilität oder die Sicherheit von Mario gefehlt hat. Das brauchen wir vor allem in einem Spiel wie in Istanbul, wo es heiß hergehen wird und wir den Ball in den eigenen Reihen brauchen werden und über das Tempo nach vorne gefährlich werden können.“

… zum Dreiersturm (vor dem Spiel): „Wir lassen die Büffelherde mal los. Es ist ein guter Zeitpunkt, Igor hat es sich verdient, da er eine sehr gute Qualität hat und es in von der Vorbereitung an sehr gut gemacht hat. Außerdem ist es für uns ein Faktor, dass wir nicht genau wissen, wie der Gegner verteidigt. Wenn sie tief verteidigen, haben wir mit ihm von Beginn an den Zielspieler auf dem Feld, der bei Flanken gefährlich werden kann.“

… zur Europa-League-Saison (vor dem Spiel): „Die Eintracht hat, bevor sie in den internationalen Wettbewerb gestartet ist, lange dort nicht gespielt. Die Menschen hier lechzen nach internationalem Fußball. Die Europa League ist der Wettbewerb, den sie vor kurzem gewonnen haben. Wir haben alle unfassbar Bock auf Europa und das will ich auch von meiner Mannschaft sehen.“

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt) …

… zur Ursache für die verspielte Führung: „Wir waren zu passiv und sorglos in der Verteidigung. Wir haben es als Mannschaft nicht mehr so gut gemacht, hätten die eine oder andere Situation besser zu Ende spielen müssen. Am Ende ist es ärgerlich, dass wir noch 3:3 gespielt haben.“

… zur jungen Mannschaft: „Du musst lernen, solche Spiele zu Ende zu spielen und die Tür zuzumachen. Das haben wir nicht gemacht. Wir haben nicht mehr konsequent verteidigt und das ist extrem ärgerlich.“

… zum Fehler von Torhüter Santos: „Ja, das ist halt so. Es ist auch für ihn ein Lernprozess. Er hatte es bisher gut gemacht, jetzt hat er leider den Fehler zum 3:3 gemacht. Es ist auch ein Prozess, daraus muss er lernen und den nächsten Entwicklungsschritt nehmen. Er ist ein junger und ein richtig guter Torwart.“

Rasmus Kristensen (Torschütze Eintracht Frankfurt) …

… zur Ursache für die verspielte Führung: „Das weiß ich ganz ehrlich nicht. Es war nicht gut genug. Wir müssen das Spiel eigentlich zumachen und drei Punkte mitnehmen. Fünf Minuten vor dem Ende steht es 3:1 – das müssen drei Punkte sein.“

… zur Frage, ob die Mannschaft zu siegessicher gewesen sei: „Das würde ich so nicht sagen. Im Fußball kann das immer passieren. Es ist nicht gut genug, aber das ist der Fußball. Sie haben dreieinhalb Chancen, machen drei Tore. Wir haben eigentlich gut gespielt, aber wir müssen es bis zum Ende durchziehen.“

… zu seinem ersten Treffer im Waldstadion: „Es ist wunderschön. Ich habe mir aber gewünscht, dass mein erstes Tor auch das Matchwinner-Tor sei. So ist es ein komisches Gefühl. Ich bin zufrieden mit dem Tor und meiner Leistung, es sind aber die drei Punkte, die zählen und die haben wir verloren.“

… zum anstehenden Europa-League-Spiel bei Besiktas Istanbul: „Wir haben erstmal ein Auswärtsspiel in Kiel und das ist wichtig. Natürlich wird das geil. Ich habe noch nie in der Türkei gespielt und freue mich drauf.“

Hugo Ekitike (Torschütze Eintracht Frankfurt)

… zur Ursache für die verspielte Führung: „Ich weiß es nicht, vielleicht waren wir zum Ende des Spiels weniger fokussiert. Auf diesem Level bezahlst du dafür. Ich bin enttäuscht und kann es nicht glauben.“

Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt)

… zum Spiel: „Wir hatten bis zum 3:1 alles gut im Griff. Dann werden wir zu nachlässig und unkontrolliert, haben den Ball eins, zwei Mal zu einfach verloren. Dann kassieren wir in den letzten Minuten noch zwei Tore. Es ist sehr ärgerlich und darf uns so nicht passieren.“

Kevin Trapp (Torwart Eintracht Frankfurt) …

… zu seiner Verletzung (vor dem Spiel): „Ich war schon zweimal wieder auf dem Platz, aber das mit Vorsicht. Es geht einfach darum, sich wieder ranzutasten. Es sind unzählige Stunden im Kraftraum und in der Behandlung. Wir tun sehr viel dafür, dass es so schnell und so gut wie möglich wieder heilt. Wir sind auf einem guten Weg.“

… zum Zeitpunkt seiner Rückkehr (vor dem Spiel): „Erstens muss auf den Körper hören und zweitens gibt es die Untersuchungen. Die laufen ein bisschen besser, als man erwartet hatte. Bei solchen Muskelgeschichten muss man aber immer vorsichtig sein, das wird auch dem Spieler immer wieder gesagt. Schmerzen habe ich bereits keine mehr, das ist ein gutes Zeichen. Trotzdem weiß ich, dass ich aufpassen muss. Wenn wir weiter im Plan bleiben, bin ich zuversichtlich, dass ich nächste Woche wieder auf dem Platz stehen kann.“

… zur Möglichkeit, die neue Nummer 1 im DFB-Tor zu sein (vor dem Spiel): „Erstmal auch hier nochmal gute Besserung an Marc. Es ist sehr tragisch, was passiert ist. Ein Verletzung, die ich so häufig im Fußball noch nicht erlebt habe. Es wird ihn sicherlich ein paar Monate kosten. Ich hoffe, dass es für ihn gut laufen wird, da wir auch befreundet sind. Was die Nationalmannschaft angeht: Ich habe immer wieder gesagt, dass es ein Ziel von mir ist und ich die Ambitionen habe. Ich war die letzten paar Male nicht dabei. Trotz allem ist es etwas, auf was ich schauen werde, wenn ich aus der Verletzung komme. In erster Linie geht es darum, voll gesund zurückzukommen und dann meine Leistungen zu bringen, um zur Nationalmannschaft dazuzugehören. Das ist sicherlich mein Ziel. “

… zu seinem Ersatz Santos (vor dem Spiel): „Kaua macht das hervorragend. Er ist jetzt fast ein Jahr hier. Am Anfang musste er sich an alles gewöhnen, das ist aber normal. Ich weiß, wie es ist, wenn du in ein Land kommst, wo du die Sprache nicht sprichst und alles neu ist. Der Unterschied zwischen Brasilien und Deutschland, was die Kultur angeht, ist schon enorm. Er hat sich schnell adaptiert, ist ein toller Kerl, hat viel Talent und hat es im Spiel gegen Gladbach hervorragend gemacht. Er ist ein Torwart, der viel Potenzial mitbringt.“ (sid)

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96 Kommentare
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  1. Leichtsinn und Behinderung im Strafraum – Moin sagt man in Kiel

  2. Hals. Immernoch.

  3. JG555Pflichtspiele

    Also mein neuer Liebling Kristensen war gestern wieder bockstark. Skhiri auch verbessert,trotz 2-3 Böcken. Noch 7 Spieltage im neuen Modus. Wir werden die notwendigen Punkte noch holen.Insgesamt ist das schon ne tolle Truppe. Viel mehr Power und Spielfreude als letzte Saison.

  4. Norbert de Fruck

    Außerdem wollen wir in die Europaleague-Playoffs, weil maximale Anzahl an Spielen! Das ist der Plan! Wenn wir alle Spiele jetzt schon gewinnen, dann wird das nix!

  5. Es bleibt vieles beim Alten, wenn ein Gegner eklig zu bespielen ist und primär darauf bedacht ist, die Absicherung in den Vordergrund zu stellen. Wie auch unter Kovac, Hütter und Glasner gelingt es der Eintracht dann (noch) nicht, zwingende Aktionen en bloc zu generieren. Damit ist die SGE nicht alleine, denn mit ganz wenigen Ausnahmen fehlt es bei solchen Konstellationen einfach an der nötigen Genauigkeit, um zielführend aufzutreten. Das dann mit „Dinoball“ oder sonstigen disqualifizierenden Begriffen zu betitulieren ist Mumpitz. Dennoch ist das späte Unentschieden in seiner Gesamtheit auch in Teilen dem Trainer anzukreiden, denn sowohl sein – vielfach vehement gefordertes – Experiment mit drei Stürmern war nichts, da Matanovic schwach abgeschossen hat und als Zielspieler entweder noch nicht über die nötige Reife verfügt, oder prinzipiell auf diesem Niveau ein Problem hat, die Bälle technisch sauber festzumachen. Viel mehr gestört haben mich die Auswechslungen, da man sich damit komplett des Zugriffs auf das Spiel beraubte. Auch wenn Kristensen alle Dehnübungen dieser Welt vollführte, hätte er besser in Kiel eine Pause nehmen sollen.

  6. „ Viel mehr gestört haben mich die Auswechslungen, …“

    Erst die Einwechslungen von Ebimbe und Chaibi haben den Schub für die 2 Tore Führung gebracht.
    Larsson für Dahoud kann man auch machen, ist doch unser Supertalent.
    Mit Ekitikes Auswechslung fehlte dann ein wenig Offensivpower, weil auch Marmoush nicht richtig im Spiel war, aber ausgewechselt wurde Eki in jedem Spiel und das wird einen Grund haben.
    Ob es jetzt etwas geändert hätte, wenn der angeschlagene Kristensen weiter auf dem Feld geblieben wäre, ist Spekulation.

  7. Die Einwechslungen haben ja zunächst gefruchtet: Ebimbe und Chaibi kamen in der 60. Minute und in der 62. MInute machte Ebimbe das 2:1. Kurz darauf war das Spiel mit dem 3:1 eigentlich entschieden. Bahoya für Ekitiké war wohl notwendig und Ekitiké spielt weiterhin nicht durch. Hat er immer noch Fitnessprobleme? Zu einem Topniveau gehört halt auch, alle drei Tage 90 Minuten durchspielen zu können. Tja. Und Larsson for Dahoud war eigentlich auch kein Experiment. Und damit bliebe nur die Kristensen-Auswechslung. Kritensen war gegen Gladbach gesundheitlich angeschlagen, konnte nicht mehr, stand gestern kurz vor Krämpfen und ließ sich auch deswegen auswechseln, weil „sonst vielleicht noch was Schlimmeres passiert wäre“ (aus dem Kopf, ohne Quelle).

    So, und damit ist an sich jede Auswechslung für sich nachvollziehbar und in Ordnung, oder? Warum die Mannschaft nach dem 3:1 das Spielen eingestellt hat, gilt es zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Auf Spieler- UND auf Trainerseite.

  8. Zeitgleich mit’m o.fan. Kein ce.

  9. Auch wenn Kristensen alle Dehnübungen dieser Welt vollführte, hätte er besser in Kiel eine Pause nehmen sollen.

    Kiel wird sicher kein Selbstläufer. Das kann schnell schiefgehen dort.

  10. Bisher hatte ich eigentlich in jedem Spiel das Gefühl, irgendwann machen die vorne schon ne Bude und dann auch den Deckel drauf.
    Ist halt nicht ganz ungefährlich, wenn man mehr oder weniger von Ausnahmefussballern abhängig ist und sich diese Denke vielleicht auch auf Mannschaft/Stuff überträgt.

  11. Kiel und Besiktas sind Tabellenletzte, aber die Bayern hauen wir weg.

  12. Die Wechsel VOR der Schlussphase waren ja auch alle OK, die Einwechslungen von Chaibi und Dina wären ja sogar fast spielentscheidend gewesen wenn da nicht die leidigen letzten 10 Minuten gewesen wären.
    Aber ich bleibe dabei: in Wolfsburg hat Dino mit der Einwechslung eines ZUSÄTZLICHEN Defensivspielers und der Herausnahmen eines Offensiven die 3 Punkte gegen die Schlussoffensive des zurückliegenden Gegners gerettet, gestern halt leider nicht.

  13. Zu sicher gefühlt 5 Minuten vor Schluss. Deshalb munter durchgewechselt. Ging in die Hose.

  14. Mein Fazit nach gestern:

    Die Bäume wachsen nicht in den HImmel, die Büffelherde 2.0 läßt sich nicht auf Knopfdruck erzeugen und das ständige Gerede von „Ist die Eintracht wieder Favorit auf den Gewinn der EL?“ geht mir gehörig auf den Sack. Wenn es so einfach wäre, sich jedes Jahr im Europapokal in einen Rausch zu spielen, würde das ja jeder Verein machen.

    Idealerweise war das gestern ein Warnschuss vor den Bug, aus dem die richtigen Schlüsse gezogen werden (Matanovic noch nicht so weit? Marmoush als Alleinunterhalter ggf. nicht präsent genug? Zu abhängig von Ekitiké? Wie kann die Mannschaft die Siegesmentalität für einen längeren Zeitraum auf den Platz bringen, weil es bislang in JEDEM Spiel zu lange Durchhänger gab? etc.) und in Kiel folgt der nächste Sieg, den ich fast für wichtiger halte als einen Sieg in der EL gestern halte. Danach geht es zu Besiktas. Falls wir die auskontern und dort bestehen könnten, wäre das ein großer Schritt und könnte für den Rest der Saison mehr Schub bringen als ein errungener 3:1-Sieg gegen die biederen Pilsener.

  15. Nebenbei: Pilsen hat auch viermal gewechselt.

  16. @Tscha: Wie hättest Du denn gewechselt? Marmoush raus, Collins rein? Und Kristensen mit Krämpfen durchspielen lassen. Wenn das schiefgegangen wäre, wäre es doch noch leichter gewesen, Toppmöller falsche Wechsel anzukreiden – oder?

  17. Morsche,

    mit etwas Abstand, meine Erkenntnisse des gestrigen Abends:

    – Mo Dahoud ist wirklich eine Verstärkung und zeigt sofort Spielfreude und Präsenz, mit ihm haben wir eine echte Alternative mehr im ZM
    – 3-Mann-Sturm ist (doch) nicht die Wunderwaffe: es fehlt ein Mann im Mittelfeld und Marmoush kommt nicht so zur Entfaltung
    – der Ball läuft zwar gut durch die Reihen, der Eintracht fehlt aber der Wille (oder Esprit) das Spiel viel häufiger mal schnell zu machen (und das, obwohl wir ja sehr schnelle Spieler haben)
    – Chancenverwertung bleibt ein Manko: Chaibi ballert aus spitzestem Winkel aufs Tor, statt seine Kollegen zu bedienen (das wäre das sichere 4:2 gewesen)
    – die Eintracht muss weiter daran arbeiten, auch nach Führung hungrig zu bleiben; wenn Du den Druck runterfährst und nicht gierig auf das 4. und 5. Tor spielst, gibst Du die Kontrolle an den Gegner ab und baust ihn unfreiwillig auf

    – und (am überraschendsten) die UEFA hätte sogar erlaubt, dass Stationdach zu schließen, wenn es auch am Vortag (Abschlusstraining) bereits geschlossen gewesen wäre …

  18. ZITAT:
    „Aber ich bleibe dabei: in Wolfsburg hat Dino mit der Einwechslung eines ZUSÄTZLICHEN Defensivspielers und der Herausnahmen eines Offensiven die 3 Punkte gegen die Schlussoffensive des zurückliegenden Gegners gerettet, gestern halt leider nicht.“

    Ich habe es so gesehen, dass Kristensen schon mit Krämpfen zu kämpfen hatte und absolut unrund lief.

    Falls das so war, blieb nichts anderes übrig als Collins für ihn zu bringen. Hat das noch jemand so empfunden?

    Ist aber auch eigentlich egal, da normalhin sowohl beim 3:2 als auch beim 3:3 ein RV nicht in der Nähe gewesen wäre.

  19. Der Kicker schreibt, wir hätten in einem 4-4-2 gespielt. Ich hab da eher eine 3er Kette und defensiv eine nicht immer funktionierende 5er Kette gesehen.

  20. Hätte Toppmöller nicht gewechselt und wir 3:1 gewonnen, hätten einige nach dem Spiel gesagt, er hätte ja mal Uzun bringen können.
    Hätte Toppmöller nicht gewechselt und es wäre 3:3 ausgegangen, hätte man kritisiert, dass er nicht gewechselt hat.

  21. „@398 CE, Ei in Wolfsburg hat Dino zum Verteidigen des Sieges richtigerweise zur Stärkung der Abwehr Amenda zusätzlich als 3.IV eingewechselt ( gegen einen MF-Spieler), und heute wo wegen dem Kochausfall eh die normale Ordnung nicht auf dem Platz stand holt er den stärksten Abwehrspieler vom Platz ( um Collins ein paar Spielminuten zu geben, weil der so toll trainiert hat?)
    Das nenn ich naiv, man könnte es vielleicht auch als „zu nett“ bezeichnen, aber jedenfalls war es leider die falsche Idee.

    Mit. Wenn er es zugeben würde, hätte ich Respekt.

  22. Toppmöller
    Nach dem 3:1 hatten wir aber das Gefühl, dass wir das Ding gewonnen hätten und dem ist nicht so.

    Er auch, sonst hätte er den letzten Wechsel nicht so vollzogen.

  23. ZITAT:
    „@Tscha: Wie hättest Du denn gewechselt? Marmoush raus, Collins rein? Und Kristensen mit Krämpfen durchspielen lassen?“
    Ja.

  24. Morsche
    zum Glück hatte ich gestern Abend keinen Zugeng zum Internetz.

  25. Sehe nur am TV. Von Krämpfen bei Kristensen habe ich daher nichts gesehen.

  26. Außerdem hätte ich eher Amenda als zusätzlichen Defensiven statt Collins gebracht (Körpergröße und hat sich schon gerade beim Last Minute verteidigen extrem gut bewährt).

  27. JG555Pflichtspiele

    Welche Mannschaft verlor gegen jeweilige Tabellenletzte am häufigsten? 44x in105 Spielen…39/22/44).

  28. Bis auf diese letzten 5 Minuten war das doch gestern ein toller Auftritt der jungen Truppe.
    Man musste auf einige Stammkräfte verzichten, hat mit Dahoud einen neuen Spieler beginnen lassen und insgesamt sehr offensiv begonnen. Hat eben einen Moment gedauert, bis aus der Überlegenheit etwas zählbares heraussprang.
    Entscheidend für diese Saison wird sein, in wie weit es gelingt den Kader so breit aufzustellen, dass es sowohl bei Verletzungen von Stammspielern, als auch bei der Mehrfachbelastungen notwendigen Wechseln kein Sand ins Getriebe kommt.
    Es wäre doch zu einfach, die Auswechslung von Kristensen für die beiden Gegentore in den letzten Minuten verantwortlich zu machen. Zwei weite Einwürfe muss man doch besser verteidigen und darf nicht wie ein wildgewordener Hühnerhaufen rumrennen. Aber das ist eben auch Lehrgeld, dass man bezahlen muss, will man junge Spieler an dieses Level heranführen.
    Gestern konnte man auch sehen, dass Matanovic noch etwas braucht, bis er in der ersten Liga ankommt. Da fehlt technisch noch ein bisschen was. Unser neues Torwarttalent braucht auch noch den erfahrenen Kevin, um sich an seiner Seite weiterzuentwickeln. Gestern hat er auch ein paar Schnitzer mit dem Ball am Fuß gemacht und man konnte ihm die Nervosität anmerken. Skhiri ist für mich ein Phänomen. Tollen Aktionen folgen zu oft hanebüchene Fehler im Passspiel. Ansgar und Nils waren fast völlig abgemeldet.
    Wie gegen Gladbach gab es auch gestern den Bruch nach der Pause und wie gegen Gladbach, hat die Einwechslung Ebimbes wieder Sicherheit und Struktur ins Spiel unserer Diva gebracht.

    Klar ist es shice, dass es nur ein Punkt war, aber eigentlich bin ich mit dem Auftritt der Truppe im Großen und Ganzen zufrieden.

  29. ZITAT:
    „Hätte Toppmöller nicht gewechselt und wir 3:1 gewonnen, hätten einige nach dem Spiel gesagt, er hätte ja mal Uzun bringen können…“

    Hätten wir gewonnen hätten Kritiker labern können was sie wollen, so what.

    „Hätte Toppmöller nicht gewechselt und es wäre 3:3 ausgegangen, hätte man kritisiert, dass er nicht gewechselt hat.“

    Das dann zurecht.

  30. Das waren nicht nur die Wechsel. Die Mannschaft hat die meiste Zeit des Spiels wenig zustande gebracht. In der Mitte fehlte ein Spielmacher. Dafür waren die Aussen gut besetzt, aber über die kam wenig, obwohl ja der vermeitliche Flankenmagnet Matanovic vorne drin stand. Der hat auch mit den höheren Anforderungen noch zu kämpfen.Weder Niels noch Knauff sind mal die Linie lang gegangen,
    Hinten sind wir nach wie vor anfällig bei hohem Pressing; damit kann man unser Aufbauspiel fast völlig lahmlegen.Insgesamt hat die Spielidee nicht gepasst. Vorne hat unser Geld seine Tore geschossen, zum Glück. Heki hat ein irres Potential. Ich wüsste gerne, warum der immer (und zwar immer) nur 70 Minurten spielen kann. Und am Ende war es nicht nur die Einwechslung zweier Frischlinge, die das Mannschaftsgefüge hat wackeln lassen, auch wenn die keine großen individuellen Fehlen gemacht haben. Es war allgemein die Einstellung zu erahnen, das Ding im Sack zu haben. Das war sehr enttäuschend und da hätte gegengesteuert werden müssen. .

    Konkret hätte ich auch Kristensen drinnen gelassen, so sehr hat der noch nicht gehumpelt. Für Collins hätte ich in dem Moment Marmoush geopfert.

    Erwähnen sollte man doch, dass mit Trapp, Koch und Mario die international erfahrensten Kämpen ausser Gefecht waren. Jeder von denen hätte gestern auf dem Platz vielleicht zum Sieg gereicht.

  31. Ist ja nicht viel passiert. Dumm gelaufen, selber schuld und vielleicht der richtige Dämpfer, um nicht zu lässig zu werden. Man war schon während des Spiels seltsam passiv um den eigenen Strafraum,spätestens nach dem ersten Gegentreffer war klar, dass die Pilsener sehr effektiv sind.
    Weder habe ich Dahoud so toll noch Matanovic so schwach gesehen. 3 vorne ist nicht leicht und er kam ja in Abschlusssituationen, die Grenze zwischen überhastet und im richtigen Moment abschließen wird er schon noch lernen…

  32. Habe gestern einen Kochkurs absolviert. Der Veranstalter des Kochkurses hat seinen Namen zum Beruf gemacht. Er heißt mit Nachnamen Koch. Herr Koch gab wertvolle Tips und brachte Ordnung in das Geschehen. War es kurz nicht da, machte sich Unsicherheit breit.
    Das Spiel habe ich mir dann zeitversetzt angeschaut und musste feststellen: wenn der Herr Koch fehlt, macht sich Unsicherheit breit.

  33. Sorry, Schebbe, „ein toller Auftritt der jungen Truppe“ lief in meinem Fernseher nicht. Da sah ich die meiste Zeit ideenloses Geschiebe gegen einen limitierten Gegner.

  34. „Ansgar und Nils waren fast völlig abgemeldet.“

    Erstaunlich finde ich, dass Nkounkou mit 113 die meisten Ballkontakte hatte, vor Kristensen (99) und Skhiri (94) (lt. kicker.de)
    Da kam viel zu wenig über Außen.

  35. Zitat: „…Klar ist es shice, dass es nur ein Punkt war, aber eigentlich bin ich mit dem Auftritt der Truppe im Großen und Ganzen zufrieden.“

    Da bin ich anders gebaut, wenn ein 3:1 10 Minuten vor Schluss in einem immens wichtigem Europapokalspiel nicht über die Zeit gebracht werden kann, bin ich leider nicht fähig dazu im Grossen und Ganzen zufrieden zu sein, da hab ich Hals, und zwar nen dicken – egal wie niedrig der Altersdurchschnitt der Akteure ist.

    Zitat: „…Es wäre doch zu einfach, die Auswechslung von Kristensen für die beiden Gegentore in den letzten Minuten verantwortlich zu machen…“

    Mach ich natürlich auch nicht allein daran fest, der Konzentrationsverlust der Mannschaft ist selbstverständlich auch mitursächlich, aber der Trainer hat halt die Hauptverantwortung und mit den Wechseln auch die direktesten Einflussmöglichkeiten.

  36. Man kann sagen, mit Götze hätte die ordnende Hand gefehlt, das hätte aber in den letzten Minuten auch nichts gebracht, weil er (wie Ekitiké) in seinen bisherigen Spielen auch ausgewechselt wurde.

  37. Aussage Kristensen: Ich habe die ganze Woche mit Problemen in der Hüfte gekämpft. Dann hatte ich auch noch Krämpfe. Wir wollten kein Risiko nehmen, ich habe meine Grenze beinahe schon erreicht.

    Den Trainer möchte ich sehen der da beim Stande vom 3:1 nicht 10 Minuten vor Schluss wechselt.
    Evtl. wäre es besser gewesen Amenda zu bringen, gerade weil zu erwarten war das Pilsen die Bälle nach vorne kloppt (oder wirft). Am Ende war das aber vor allem schlecht verteidigt, schon beim 3:2, vor allem aber beim 3:3.
    Genauso sauer macht mich aber wie Chaibi das sichere 4:2 eigensinnig vergibt. Da muss er querlegen statt draufzuballern. Wenn man daraus lernt, war der späte Ausgleich für was gut. Ich hoffe das ist so.

  38. Toppmöller lt. Kicker
    Im Hinblick auf die Partie bei Besiktas Istanbul in der kommenden Woche (Donnerstag, 3. Oktober, 21 Uhr) sehnt er daher dessen Rückkehr herbei, denn dort sei eine ordnende Hand ebenfalls dringend nötig – „damit wir den Ball lange halten können“.

    Das Spiel Real – VfB habe ich gesehen. Von lange Ball halten war beim VfB nichts zu sehen.

  39. „Erwähnen sollte man doch, dass mit Trapp, Koch und Mario die international erfahrensten Kämpen ausser Gefecht waren. Jeder von denen hätte gestern auf dem Platz vielleicht zum Sieg gereicht.“

    Und genau deshalb bin ich der Meinung, dass Kristensen bei einem lediglich 2 Tore Vorsprung hätte durchspielen müssen. Und in Kiel – übrigens hat niemand behauptet, dass würde ein Selbstläufer – hätte er nach Rückkehr der Erfahrenen Koch und Götze eher geschont werden können, als gestern, wo nach seinem Abgang der letzte Einpeitscher vom Feld ging.
    So kam dann, nachdem auch noch Kristensen als Stabilisator des Mannschaftsgefüges fehlte (und nein CE, es hätte bei beiden Gegentoren vielleicht nicht den RV benötigt, wohl aber den Führungsspieler zum Aufrichten) wie es kommen musste. Nach dem 2:3 schwamm die Mannschaft ähnlich wie die Zuschauer auf dem Waldparkplatz.

  40. Klar ist es shice, dass es nur ein Punkt war, aber eigentlich bin ich mit dem Auftritt der Truppe im Großen und Ganzen zufrieden.

    Ich auch. bis eben auf die letzten 5 Minuten.

  41. „Das Spiel Real – VfB habe ich gesehen. Von lange Ball halten war beim VfB nichts zu sehen.“

    Wir sind nicht der VfB und Besiktas nicht Real.

  42. ZITAT:
    „Das Spiel Real – VfB habe ich gesehen. Von lange Ball halten war beim VfB nichts zu sehen.“

    Es dürfte nur sehr wenige Mannschaften auf der Welt geben die gegen Real lange den Ball halten. Die interessantere Frage ist wie der VFB gegen Pilsen gespielt hätte. Ich fand wir hatten genug Torchancen um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Der Unterschied zum VFB ist derzeit eher das man nicht so konstant und effizient ist und in der Defensive immer noch den Sekundenschlaf einbaut.

  43. ZITAT:
    „Aussage Kristensen: Ich habe die ganze Woche mit Problemen in der Hüfte gekämpft. Dann hatte ich auch noch Krämpfe. Wir wollten kein Risiko nehmen, ich habe meine Grenze beinahe schon erreicht.

    „beinahe schon erreicht“
    was soll er zur Auswechslung sagen? Was anderes wäre als Kritik am Trainer ausgelegt worden.

  44. Ähnliches hat man im Stadion auch schon früher erlebt. 1980/81 startete die Eintracht als Titelverteidiger im UEFA-Cup. In Runde 3 führte man im Hinspiel nach einer Stunde mit 4:0 und sah sich bereits im Viertelfinale. Es kam anders:
    http://eintracht-archiv.de/198.....-26st.html
    http://eintracht-archiv.de/sta.....tframe.htm

  45. ZITAT:
    „ZITAT:
    Der Unterschied zum VFB ist derzeit eher das man nicht so konstant und effizient ist und in der Defensive immer noch den Sekundenschlaf einbaut.“

    Lässt sich in der Bundesligatabelle derzeit nicht ablesen.

  46. Ich habe eine Nacht drüber geschlafen und bleibe dabei.
    Es war kein gutes Spiel gegen einen mittelmäßigen Gegner.
    Ja ich hatte zwischenzeitlich sogar Vibes von letzter Saison.
    Im Ballbesitz meistens zu langsam, umständlich und einfallslos.

  47. ZITAT:
    „Morsche,

    mit etwas Abstand, meine Erkenntnisse des gestrigen Abends:

    – Mo Dahoud ist wirklich eine Verstärkung und zeigt sofort Spielfreude und Präsenz, mit ihm haben wir eine echte Alternative mehr im ZM
    – 3-Mann-Sturm ist (doch) nicht die Wunderwaffe: es fehlt ein Mann im Mittelfeld und Marmoush kommt nicht so zur Entfaltung
    – der Ball läuft zwar gut durch die Reihen, der Eintracht fehlt aber der Wille (oder Esprit) das Spiel viel häufiger mal schnell zu machen (und das, obwohl wir ja sehr schnelle Spieler haben)
    – Chancenverwertung bleibt ein Manko: Chaibi ballert aus spitzestem Winkel aufs Tor, statt seine Kollegen zu bedienen (das wäre das sichere 4:2 gewesen)
    – die Eintracht muss weiter daran arbeiten, auch nach Führung hungrig zu bleiben; wenn Du den Druck runterfährst und nicht gierig auf das 4. und 5. Tor spielst, gibst Du die Kontrolle an den Gegner ab und baust ihn unfreiwillig auf

    – und (am überraschendsten) die UEFA hätte sogar erlaubt, dass Stationdach zu schließen, wenn es auch am Vortag (Abschlusstraining) bereits geschlossen gewesen wäre …“

    Das teile ich uneingeschränkt. Und noch ne Erkenntnis: Koch und Trapp sind dann halt doch nicht so einfach zu ersetzen…

  48. ZITAT:
    „… Im Ballbesitz meistens zu langsam, umständlich und einfallslos.“

    Naja, Pilsen hat auch in einem 5-3-2 bzw. 6-2-2 verteidigt. Da wird es halt schwer schnelle Umschaltmomente zu kreieren.

  49. Man hatte Pilsen defensiv und die Eintracht mit viel Ballbesitz erwartet. Toppmöllers Idee war, die gegnerische Abwehr über schnelle Außen (Nkounkou, Knauff), schnelle Halbpositionen (Marmoush, Ekitiké) und einen kopfballstarken Matanovic zu knacken, wobei letzterer ja auch für Marmoush/Ekitiké auflegen hätte können. In der Praxis scheiterte dieser Versuch im Ansatz, weil Nkounkou/Knauff kaum Impulse setzen konnten.

    Tor 1 leitete Ekitiké im Zusammenspiel mit Kristensen selbst ein. Tor 2 legt er dann herrlich auf. Tor 3 kam dann eben nach einem Standard (also nicht nach einem schnellen Umschalten über die Außen und/oder einer herrlichen Kombination aus dem Mittelfeld heraus). Als Ekitiké dann runter mußte, ging nicht mehr viel. Wie gesagt: Bei Bahoya und Chaibi waren die Bälle viel zu schnell weg.

    Es war phasenweise ein Rückfall in alte Zeiten. Offensiv viel Ballbesitz und überschaubare echte, gute Torchancen. Hinten dafür anfällig ohne Ende, sobald der Gegner mal ein schnelles Umschaltspiel aufzieht. Nach dem 3:2 ging jegliche Ordnung verloren. Erinnerte an Darmstadt, wo aus einem 0:2 noch ein 2:2 wurde.

    Gegen Pilsen muss ein 3:1 in der 85. Minute einfach zum Sieg reichen. Wie gesagt: Hoffentlich lernen Mannschaft und Trainer daraus.

  50. Ach ja, ich bin halt nur Fan von Eintracht Frankfurt und nicht von Real, Bayern, City oder vom VfB.
    Ich bin halt genügsam. Früher habe ich mir Kackspiele im strömenden Regen in Liga 2 angeguckt und bin daher heute schon zufrieden, dass ich ein (nicht ganz dichtes) Dach über dem Kopf habe! Jetzt schau ich mir nicht mehr Karl-Marx-Stadt oder Sandhausen an, sondern muss Spiele gegen Pilsen, Prag, Riga oder Budapest im hiesigen Fußballtempel über mich ergehen lassen.
    Sorry, da bin ich so emotional überfordert, da bin halt auch mal mit einem Unentschieden zufrieden, auch wenn mal mehr drin gewesen wäre und erfreue mich klammheimlich daran, dass ich so einem geilen Kicker, wie unserem Ekitike bei der Arbeit zusehen kann.
    Mir würde aber auch eine Meisterschaft reichen! Ich bräuchte keine 10 am Stück, hab‘ ich doch nicht vergessen, wo wir herkommen!!!

  51. ZITAT:
    „…. Offensiv viel Ballbesitz und überschaubare echte, gute Torchancen. .“

    Alleine Matanovic hatte drei/vier Torchancen in der ersten Halbzeit. Bei so eine destruktiven Mannschaft wie Pilsen kann man kaum mehr verlangen. Und mir persönlich ist es egal wie unsere Tore fallen.Den Vergleich mit letzter Saison kann ich nicht nachvollziehen.

  52. @Jim
    „In der Praxis scheiterte dieser Versuch im Ansatz, weil Nkounkou/Knauff kaum Impulse setzen konnten.“

    Ich bin bei dir, wenn du dich ausschließlich auf die Kopfbalsituationen beziehst. Da es keinen einzigen gefährlichen Kopfball von Matanovic gab, kann man von einem Versuch sprechen, der „in der Praxis im Ansatz scheiterte“. Bezieht man allerdings die 4(!) Chancen von Matanovic per Fuß ein, so wurden diese entweder von Knauff oder Nkounkou aufgelegt. Macht er zwei von denen (darf er auch gerne mit dem Anspruch auf einen Knipser mal machen) sieht die Welt anders aus. Ergo, ist deine Folgerung „scheitere deser Versuch bereits im Ansatz“ m. E. n. nicht richtig. Matanovics Harmlosigkeit in diesen Szenen sind ursächlich für ausbleibenden Torerfolg, nicht die Flügelbesetzung.
    Dennoch empfand ich unsere „Fünferkette“ in der vordersten Reihe nicht als förderlich, denn die standen sich doch bisweilen arg auf den Füßen. Dafür klaffte im ZOM teils ein heftiges Loch, dass die Tschechen aber nicht zu ihrem Vorteil nutzen konnten, denn dafür fehlte es an Qualität.
    Nun gehe ich davon aus, dass wir vorerst gegen eine spielstärkere Mannschaft nicht mit drei Stürmern plus zwei offensiven Außen auflaufen werden, denn die Balance zwischen vorderer Reihe und dem DM fehlte wie gesagt zum Teil erhelblich, aber man sah auch, dass das zum Teil völlige Preisgeben des ZOM nicht gutgehen konnte. Daher wundere ich mich, dass nicht Uzun, der dieses (Götze-)Loch hätte füllen können, für Nkoubkou oder Knauff eingewechselt wurde, schlicht um diese Balance etwas mehr zu schaffen.

  53. „Ach ja, ich bin halt nur Fan von Eintracht Frankfurt und nicht von Real, Bayern, City oder vom VfB.“

    Danke, @De-Schebbe. Ich weiß nicht, was es bringen soll, unmittelbar nach einem Spiel Quervergleiche mit Real-VfB als Beweisführung für die eigene Meinung anzubringen. Mehr Äpfel mit Birnen geht kaum mehr. Genausowenig empfinde ich es als hilfreich immer und immer wieder die reihenweise Kackspiele gegen tiefstehende Gegner unter Glasner, Hütter und Kovac aus dem Gedächtnis zu streichen und freimunter von Dino-Ball zu sprechen. Und das, nachdem das Experiment mir drei Stürmern, das im Vorfeld ebenso vehement gefordert wurde, zur Erprobung kam. Second guessing at its best.
    Auswechselfehler hat er trotzdem begangen, der liebe Dino. Und ich bin mir sicher, dass wird er sich auf lange Zeit merken.

  54. Pilsen ist eine international erfahrene Mannschaft die natürlich nicht die Einzelqualität der Eintracht hat, aber schon gut verteidigen kann. Du musst die halt geduldig bespielen und dann entweder durch individuelle Qualität oder auch mal Standards treffen. Defensiv wenig Fehler machen damit man nicht unnötigen Toren hinterherrennt.
    Bei entsprechenden Spielverlauf kann man die auch mal „abschießen“, aber in der Regel gewinnst Du solche Spiele 2:0 oder 3:1 usw. Bis zur 85 Minute haben wir genau das auch gemacht. Sicher, mehr geht immer, besser Chancenverwertung, kein Gegentor. Aber im Grund war es bis dahin genau das was man gegen einen Gegner wie Pilsen machen muss. Im Gegenteil zur letzten Saison, als wir in so Spielen maximal 2-3 Torchancen hatten, erspielen wir uns wieder mehr Möglichkeiten. Mich lässt das Positiv in die Spielen gegen vergleichbare Gegner gehen.

  55. ZITAT:
    „…Du musst die halt geduldig bespielen …“
    Grundsätzlich richtig. Daran haperte es allerdings. Wir haben es nicht geschafft, einen konstanten Grunddruck aufrecht zu erhalten, aus dem dann irgendwann Tore folgen, sondern sind bei deren Pressing regelmäßig ins Schwimmen gekommen. Tore haben wir trotzdem geschossen. Aber sicher „bespielt“ wurde eher nicht.

  56. „Noah Fenyö verlängert bei der Eintracht
    Der 18-jährige Ungar verlängert seinen Vertrag vorzeitig um drei Jahre und unterschreibt bei den Adlerträgern bis zum 30. Juni 2029.“

    https://profis.eintracht.de/ne.....cht-161815

  57. Mich erstaunt etwas die Zweikampfqoute von 59:41 (Kicker) für uns. Nach meinem Eindruck haben wir im MF zu viele Zweikämpfe verloren und uns auch zu selten vorne im 1:1 durchgesetzt.

  58. ZITAT:
    „… Im Gegenteil zur letzten Saison, als wir in so Spielen maximal 2-3 Torchancen hatten, erspielen wir uns wieder mehr Möglichkeiten. Mich lässt das Positiv in die Spielen gegen vergleichbare Gegner gehen.“

    Danke, sehe ich auch so.

  59. „Erwachsen“, „Trapp ersetzen“, „Büffelherde 3.0“ usw. Es zeigt sich jedenfalls mal wieder, dass man sich mit Elogen auf Spieler wie Mannschaft zurückhalten sollte bis in den Herbst hinein.
    Das gestern war jedenfalls nicht nur unnötig, sondern verschlampt. Und das mal wieder, und wieder mal zuhause, weil letztlich die Spannung fehlt.

  60. Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber nicht von mir.
    Mein Eindruck ist, wie von anderen schon erwähnt, dass nach dem 3:1 Selbstzufriedenheit einkehrte und man glaubte das Ding in der Tasche zu haben. Die Einwechslungen von Chaibi und Ebimbe hatten den Erfolg gebracht. Die letzten Einwechslungen dagegen waren fatal, da sie die Stimmung erzeugten, dass das Spiel gelaufen sei und jetzt die Reserve einmal spielen darf. Und, Schebbe, das hat nichts mit unserer Herkunft zu tun, sondern etwas mit Leichtsinn. Meine Meinung: In Teilen vercoacht.
    Ich hoffe und glaube, dass das für Mannschaft und Trainer sehr lehrreich gewesen sein wird und nicht mehr vorkommen wird.

  61. Immerhin haben wir vier der elf schnellsten Spieler der Bundesliga…

    https://www.kicker.de/ein-klub...../slideshow

  62. ZITAT:
    „ZITAT:
    „…Du musst die halt geduldig bespielen …“
    Grundsätzlich richtig. Daran haperte es allerdings. Wir haben es nicht geschafft, einen konstanten Grunddruck aufrecht zu erhalten, aus dem dann irgendwann Tore folgen, sondern sind bei deren Pressing regelmäßig ins Schwimmen gekommen. Tore haben wir trotzdem geschossen. Aber sicher „bespielt“ wurde eher nicht.“

    Sehe ich anders. Den Druck permanent hoch halten schaffen wirklich nur die absoluten Top-Clubs und selbst diese haben immer wieder Spiele dazwischen wo das nicht so ist. Ich finde auch nicht das wir gestern groß ins schwimmen kamen bis zur 85 Minute. Wenn man erwartet das wir Pilsen absolut souverän 4:0 besiegen, dann ist klar das man enttäuscht ist.

  63. „Vercoacht“ ist halt so eine Sache, wenn die Spieler gesundheitlich nicht mehr können.

  64. Vercoacht?
    Ich hab‘ auch noch ein Stöckchen: mit Grahl hätten wir gewonnen.

  65. @Tscha:
    ZITAT:
    Da bin ich anders gebaut, wenn ein 3:1 10 Minuten vor Schluss in einem immens wichtigem Europapokalspiel
    nicht über die Zeit gebracht werden kann, bin ich leider nicht fähig dazu im Grossen und Ganzen zufrieden zu sein, da hab ich Hals, und zwar nen dicken – egal wie niedrig der Altersdurchschnitt der Akteure ist.

    geht mir ganz genau so. Scheiße.

  66. In Frankfurt nichts Neues.

  67. Im Zentralorgan heißt es zur Auswechslung von unserem Rasmus:

    „Ebenfalls hypothetisch ist, ob die Eintracht mit Rasmus Kristensen, dem besten Mann auf dem Platz, den Sieg über die Zeit gerettet hätte. Unmittelbar nach der Auswechslung des kampfstarken Dänen, der das 1:0 herrlich eingeleitet und das 3:1 selbst erzielt hatte, fiel das 2:3. „Ich habe die ganze Woche mit meiner Hüftmuskulatur gekämpft. Nach 85 Minuten hatte ich Krämpfe. Ich wollte kein Risiko eingehen, deshalb wurde ich ausgewechselt. Ich war an meiner Grenze“, erklärt Kristensen. „Jetzt wünsche ich mir, dass ich auf dem Platz geblieben wäre.“

    https://www.kicker.de/mangelte.....73/artikel

  68. „Nur mit einer forschen, wilden Truppe wird die Eintracht weder in der Bundesliga noch in Europa für Furore sorgen können. Ein Kommentar.“

    (Dur)
    https://www.fr.de/eintracht-fr.....25331.html

  69. Es lag ja nicht an Collins. Insgesamt strahlte die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt ein „Das Ding ist durch“ aus statt des angemessenen „Alles noch mal raushauen, um das Ding zu sichern“.

    Das kann daher kommen, dass man trotz mittelguter Leistung deutlich führte. Über die meiste Zeit des Spiels hatte man sich durchgewurstelt, weil den anderen ja auch nicht viel einfiel und dann ein paar Momente geglänzt. Das hatte gereicht. Das wurde dann im kollektiven Kopf vergeigt. Die ersetn Einwechslungen (Diva, Chäibi) brachten noch Schwung und den Willen zum Sieg. Ala Hugo und Bahoya kamen, hatte ich den Eindruck, die üben noch ein bissi auf dem Platz und wollen Schnicken statt Kämpfen. Stand ja sicher 3.1.

  70. Ich bin weiß Gott nicht der größte Fan vom Dino, aber man muss doch einfach auch mal die Kirche im Dorf lassen! Wenn er beim Stand von 3:1 nach der 80. Minute einen angeschlagenen Spieler ersetzt, dann ist das doch nicht vercoacht! Er hat da einen Spieler gebracht, der schon bei einem Bundesligaspiel in der Startelf stand!
    Das 3:2 war unglücklich und dann hat die Mannschaft das Flattern bekommen. Aus dem Grund ist dann erst diese Situation mit bekanntem Slapstick-Ausgang entstanden.
    Überheblich fand ich die Mannschaft gestern überhaupt nicht, die haben im Rahmen Ihrer Möglichkeiten ein gutes Spiel gemacht und bis zur 87. Minute verdient mit zwei Toren geführt.
    1990 in der ersten Runde UEFA-Cup war die Eintracht- Mannschaft überheblich und hat bei Bröndby 0:5 verloren. Da hatte ich auch Hals …. ;-)

  71. So, Hals wieder abgeschwollen, fertig geärgert. Direkt nach den völlig unnötigen Gegentoren war ich ja fassungslos, wie man sich die Butter noch vom Brot nehmen lassen kann in einem eigentlich wirklich souverän geführtem Spiel. Ja, das war kein rauschendes Fußballfest mit intensivem Hoch- und Runner-Gerenne, Pressing ohne Ende und Als-Druff, in vielen Situationen in der ersten und vor Allem am Anfang der zweiten Halbzeit war mir das oft zu langsam und statisch. Langsam nicht vom Rennen, sondern von der Passgeschwindigkeit, sowohl Passhärte als auch Zeitpunkt des Abspiels. Denn mit ruhigem Positionsspiel knackt man so eine erfahrene und tief stehende Truppe nicht. Denn Pilsen hat eine viel bessere Mannschaft, als die von Einigen vor dem Spiel gesehen wurde. Die haben nicht unsere individuelle Qualität, sind aber gut eingespielt und taktisch versiert. Die haben sich Nullkommanull rauslocken lassen. In der ersten Halbzeit sind die ein einziges Mal komplett mit allen Spielern bis zur Mittellinie rausgerückt. Ein Mal!

    Dafür haben wir das ziemlich abgeklärt gespielt. Und die mutige Aufstellung mit drei Stürmern, mit der Intention, mit unseren schnellen Außen den Strafraumstürmer Matanovic zu füttern wäre ja auch aufgegangen, hätte Matanovic seine vier (!) Hochkaräter genutzt. Oder wenigstens die Hälfte davon. Da sieht man halt, dass er die in der Bundesliga und in der EuroLeague sowieso nötige Handlungschnelligkeit im Kopf und mit den Füßen noch nicht hat. Er ist da, wo er sein muss, hat auch ne gute Idee, allein die Umsetzung ist nicht sauber genug oder dauert zu lange. Oder er konnte sich nicht zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden und wartet einen Moment zu lange. Aber das kommt. Und es ist genau richtig, ihn in so einem Spiel auch mal von Anfang an zu bringen.
    Gut fand ich auch Dahoud, der hat sofort gezeigt, dass er eine gute Alternative im Mittelfeld ist. Für das erste Spiel von Anfang an war das sehr gut, er war präsent, hat Bälle gefordert und behauptet, viele gute Zuspiel, immer nach vorne orientiert, aber wenn es nötig war auch den beruhigenden Pass nach hinten gespielt. Nicht direkt überragend, aber das war auch nicht zu erwarten. Mehr als solide jedenfalls.
    Knauff hat relativ wenig Gelegenheit bekommen, seine überlegene Geschwindigkeit auch einzusetzen, da kamen nicht so viele Anspiele, Nkounkou hat einige Flanken nicht so gut gespielt, wie man das eigentlich mittlerweile von ihm kennt, un zudem hinten wieder einige zu lässige Aktionen gehabt.
    Unsere Abwehr fand ich insgesamt aber sehr sicher. Tuta hat bis zur letzten Aktion ein sehr sicheres Spiel gemacht, stark in den Zweikämpfen, keine Fehler. Theate ist ein toller Spieler, super Stellungsspiel, gefühlt alle Kopfbälle gewonnen, egal ob im Rückwärts-, Vorwärts-, Seitwärtslaufen oder aus dem Stand. Der hat ein tolles Timing und ein super Zweikampfverhalten und hat seinen Gegenspieler immer im richtigen Abstand. Zudem ein sehr sicheres Aufbauspiel, ruhig und ballsicher. Klasse Verpflichtung. Beim 2:3 allerdings hat er sich auf Nkounkou verlassen, dessen Gegenspieler das auch war, dummerweise hat der gedacht „Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher.“. Tja.
    Kristensen ist schon jetzt aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken, sehr gutes Defensivverhalten, gegen den willst Du nicht spielen, und auch gute Vorstöße nach vorne, und schießt jetzt auch noch Tore. Ja, der ist kein internationales Topniveau, dafür ist er nicht endschnell und wendig genug, aber für uns ist der super. Er macht kleine Defizite durch gutes Stellungsspiel und eine super Mentalität wett, und die ist für uns sehr wichtig.

    Zu den Aus- und Einwechslungen ist hier ja schon ne Menge aus meiner Sicht Richtiges gesagt worden. Die Einwechslungen von Ebimbe und Chaibi waren perfekt und haben auch sofort Erfolg gehabt. Das bis dahin eher so dahin plätschernde Spiel wurde wieder straffer, Ebimbe belohnt sich nach einem Sensationspass von Ekitiké direkt mit dem Tor, und nach einer guten Ecke von Chaibi schießen wir durch Kristensen tatsächlich ein Standardtor. Spielbestimmend waren wir auch wieder, so konnte Toppmöller dann kurz vor Schluss noch einige Youngstern bringen. Diese Wechsel waren auch nicht nur, um denen Spielpraxis zu geben, sondern taktisch genau richtig. Da mittlerweile Pilsen auf die Idee gekommen ist, beim Stand von 1:3, anstatt schon beim Stand von 1:1, mal etwas nach vorne zu tun, standen sie viel höher aufgerückt und dadurch gab es für uns viel grüne Wiese vor deren Tor. Ekitiké, der sehr viel gelaufen war und sogar im Vollsprint bis zur eigenen Eckfahne gerannt ist und dort den Ball erobert hat rauszunehmen, fand ich nachvollziehbar. Dafür dann Bahoya zu bringen, der ja zuletzt nach seiner Einwechslung überzeugt hat und sogar zum entscheidenden Tor aufgelegt hat, und eben über die überragende Geschwindigkeit verfügt, um genau diesen Platz zu nutzen, war inhaltlich absolut richtig. Larsson einzuwechseln, der in den letzten Spielen ja richtig stark war und vielleicht nochmal für den einen oder anderen Umschalt-Moment hätte sorgen können, war eigentlich überhaupt gar kein Risiko und auch völlig richtig. Kristensen, der, das konnte man im Stadion gut sehen, muskuläre Probleme hatte und auch sonst ziemlich platt war, rauszunehmen, sowohl um ihn direkt vor einer Muskelverletzung zu schützen, als auch ihn nicht ans absolute Limit gehen zu lassen nach einer Erkältung und damit in die völlige Erschöpfung laufen zu lassen und seinen Einsatz gegen Kiel zu riskieren, war auch völlig richtig. Dafür dann Collins, der ja auch schon auf genau der Position richtig gute Spiele gemacht hat, und damit positionstreu zu wechseln und eben nicht Amenda zu bringen, für den dann Tuta, der das bis dahin innen hervorragend gemacht hat nach außen zu schieben, und eben genau damit die bis sehr gute Stabilität in der Abwehrkette aufzulösen, war ebenfalls total richtig. Zumal Collins ja auch noch Geschwindigkeit mitbringt, um bei Kontern mitzumischen. Auf allen Positionen der Einwechslungen schnelle, frische Leute gebracht, um nicht nur das Ergebnis zu halten, sondern den Deckel endgültig draufzumachen. Und hätten Bahoya oder Chaibi ihre Chancen genutzt, wäre das auch genau so gekommen. Sonderlich in Schwierigkeiten gebracht hatten uns die Tschechen bis dahin nicht, und den Platz auszunutzen war auch eigentlich das richtige Signal an die Mannschaft. Taktisch richtig war das auch, nur mir der Einwechslung von Amenda hätten wir auch keinen Beton anrühren können, und es war bis dahin auch überhaupt nicht nötig. Kristensen rauszunehmen war aber nötig.
    Eigentlich alles richtig gemacht, aber dann hat die gesamte Mannschaft irgendwie einen Gang mindestens runtergeschaltet, und das war dann entscheidend. Nicht die komplett richtigen Wechsel und nicht die individuellen Patzer zum Schluss, die ja erst durch das kollektive Runterschalten zustande kamen.
    Kaua Santos, der das bis dahin ebenfalls gut und sicher gemacht hatte, bis auf zwei Trapp-Gedächtnis-Pässe, hat sich durch die allgemeine Verwirrung anstecken lassen und ist beim dritten Tor nicht konsequent durchgelaufen. Er hatte ja einen ersten Versuch gestartet und den zurückgezogen. Wenn er den durchzieht, so habe ich das zumindest im Gedächtnis, bekommt er den Ball, ob Fangen oder Wegfausten egal. Er zieht aber zurück, und zögert dann auch beim Zweiten. Darauf machen Tuta und Ebimbe komische Sachen, weil sie sehen oder hören, er kommt, nee doch nicht, oh, doch… oh Mist, doch. Passiert. Abstimmungsprobleme eines ganz jungen, sehr talentierten Torwarts. Wäre Kahn nicht passiert, da wäre dann aber auch kein eigener Spieler und kein Gegenspieler gewesen, der ihn kennt. Trapp wäre das auch nicht passiert, der wäre gar nicht rausgekommen. Ob das besser gewesen wäre, ist fraglich. Mir persönlich ist jedenfalls ein Torwart lieber, der in solchen Situationen rauskommt. Mund abputzen, draus lernen, weiter, immer weiter.

    Das Spiel an sich war gut, die Wechsel waren gut, das kollektive Nachlassen zum Schluss war kacke, das kriegst Du auch nicht wieder rumgerissen (Obwohl, Chance Chaibi…), und nur deswegen haben wir noch die Punkte hergegeben. Ärgerlich. Sehr ärgerlich! Aber sie werden draus lernen. Die Mannschaft. Toppmöller hat nix falsch gemacht.

    Auf nach Kiel, drei Punkte klarmachen!

  72. ZITAT:
    „… man muss doch einfach auch mal die Kirche im Dorf lassen!“
    Liest sich, als hätten hier alle immer Rausschmmisse gefordert. :-)

  73. Drei Gegentore zu Hause gg. Pilsen ist schlicht und einfach schei… schlecht.

  74. Fokus @Bundesliga_DE

    „Ekitiké und Kristensen mussten gestern leicht angeschlagen raus. Bei ihnen warten wir genauso das Abschlusstraining ab wie bei @RobinKoch25. Die Mediziner sind bei allen zuversichtlich.“

    „Gestern hat die Enttäuschung überwogen. Heute haben wir umgeschaltet in den Kampfmodus auf das, was vor uns liegt: Voller Fokus auf Kiel und den vierten Bundesligasieg in Folge. Daran werden wir alles setzen.“

    „Die Jungs zeigen durch ihr Auftreten, dass sie jeden Gegner respektieren: jetzt Kiel. Wir im Trainerteam bereiten uns ebenso akribisch vor. Wir schicken ein Team ins Rennen, das vor Tatendrang strotzt und möchten eine Reaktion zeigen.“

    „@Holstein_Kiel hat eine klare Struktur bei Ballbesitz. Sie versuchen, einen gepflegten Ball nach vorne zu spielen. Ich erwarte keinen Gegner, der sich hinten reinstellt und nur verteidigt.“

    „Bei @MarioGoetze bin ich sehr zuversichtlich, dass er mit nach Kiel kommt.“

    „Kevin #Trapp macht einen sehr positiven Eindruck. Am Montag machen wir ein Kontroll-MRT. Dann sollte er normalerweise am Dienstag das erste Mal mit Jan Zimmermann auf dem Platz stehen. Danach schauen wir, wie es sich entwickelt.“

    „Mo #Dahoud bringt eine hohe Ballsicherheit mit und hilft uns, vorne die Zwischenräume zu finden. Wir sind dabei, ihn in Form für 90 Minuten zu bringen. Er ist eine wichtige Komponente mit Blick auf die vielen Englischen Wochen.“

    Keine weiteren Fragen.

  75. Etwas überraschend war, dass Trapp darauf hofft, gegen die Bayern wieder zu spielen.

  76. ZITAT:
    „Drei Gegentore zu Hause gg. Pilsen ist schlicht und einfach schei… schlecht.“

    Das ist schon o.k.
    wir haben halt ne junge Truppe
    wir haben früher auch schon mal in der EL verlosren, sogar höher
    andere haben schon Meisterschaften und das Champions League Finale in der Nachspielzeit verloren
    die lernen da draus
    Toppi hat nix falsch gemacht

  77. „Bei @MarioGoetze bin ich sehr zuversichtlich, dass er mit nach Kiel kommt.“

    Gut, nach meinen Informationen kommt auch der Schebbe mit nach Kiel

  78. Man hätte ja statt jungen Truppen auch einen Veteranen auf der Bank gehabt, sogar für die Defensive.

  79. ZITAT:
    „„Gut, nach meinen Informationen kommt auch der Schebbe mit nach Kiel“

    Hast wohl beim Marjan gelauscht? ;-)

  80. ZITAT:
    „Schebbe, denk ans tippen! ;)“

    Danke Uli!

  81. ZITAT:
    „Man hätte ja statt jungen Truppen auch einen Veteranen auf der Bank gehabt, sogar für die Defensive.“

    Ob Thimmy der richtige gewesen wäre die Truppe beim 2:3 wieder zu fokussieren?

  82. ZITAT:
    „Etwas überraschend war, dass Trapp darauf hofft, gegen die Bayern wieder zu spielen.“

    Zumindest im angesprochenen Interview auf RTL, was in der PK zitiert wurde, hat er das so nicht gesagt. Das war eine reine Interpretation der Journaille

  83. Wurde was zu den Einsatzchancen von Robin Koch gegen Kiel gesagt?

  84. ZITAT:
    „Wurde was zu den Einsatzchancen von Robin Koch gegen Kiel gesagt?“

    Sicher sei er nicht, man wolle den das Abschlusstraining abwarten.

  85. Eine „Mauer-Taktik“ ist in der DNA des Bundesligaaufsteigers Holstein Kiel grundsätzlich nicht verankert. Dennoch schließt KSV-Trainer Marcel Rapp gegen das gefürchtete Hochgeschwindigkeit-Umschaltspiel der Frankfurter Eintracht eine defensivere Grundordnung als gewohnt nicht aus.

    https://www.kicker.de/kiel-gew.....84/artikel

  86. „Zumindest im angesprochenen Interview auf RTL, was in der PK zitiert wurde, hat er das so nicht gesagt. Das war eine reine Interpretation der Journaille“

    Im RTL habe ich das auch nicht gehört, deswegen war ich überrascht.

  87. Gastspiel der Eintracht bei Besiktas im Free-TV bei RTL.

    https://www.kicker.de/gastspie.....31/artikel

  88. Also an den Wechseln kann ich jetzt auch nichts grundsätzliches bemängeln. Selbst bei Collins muss man sagen, dass es sich hierbei wohl eher nicht um eine gönnerhafte Einwechslung handelte sondern vielmehr um eine Lösung, Kristensen zu ersetzen, der angeschlagen raus wollte.

    In so einer Situation ist es dann vielleicht besser, auf Nummer Sicher zu gehen und keine ernstere Verletzung bei Kristensen zu riskieren.

    Was bleibt dem Trainer übrig? Chandler oder Collins für 5 Min. (plus Nachspielzeit) bringen. Chandler hat mehr Erfahrung, spielt den sicheren Ball und geht wenn es sein muß auch mal nach vorne. Für Collins spricht, dass er zuletzt wohl gute Trainingseindrücke hinterlassen hat (weshalb man ihn auch nicht weiterverleihen wollte). An dieser Personalie würde ich das Spiel nicht entscheiden.

    Nein, die Wechsel waren o.k.

  89. Das 3. Tor geht beim nochmaligen Hinsehen nun doch eher auf Ebimbe als Tuta. Erst schlägt Ebimbe eine Kopfballkerze im eigenen Strafraum, dann strauchelt er im Rückwärtslaufen, fällt und blockiert Santos den Weg zum Ball. Tuta zieht den Kopf weg, um den Arm von Santos nicht abzubekommen:

    https://youtu.be/x2C5GhWMiTo?t.....=441

  90. Philadelphia Eagle

    Den Sensationspass zum 2:1 hat sich der Ekitiké doch vom Hauge abgeguckt.

 

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