Eintracht Frankfurt Danke, Osram!
Sonntag, 05.11.06 um 20:15 Uhr | 32 Kommentare[inspic=22,left,fullscreen,thumb]Ich habe in meinem Leben viele Fußballspiele gesehen. Ich habe selbst viele bestritten. Was mir meine Elf, und ich meine jetzt die, die für die Ausübung dieses Sports bezahlt wird, in dieser Woche zugemutet hat… dafür müsste eigentlich ich Geld bekommen.
Wir schreiben die 30 Minute im nicht ganz unwichtigen Spiel von Eintracht Frankfurt gegen den „Gegner auf Augenhöhe“, Osrams Fohlen. Der Ball, das Gerät, das es sich auch zu erlaufen gilt, kommt zwanzig Meter halblinks in der Gladbacher Hälfte zu Albert Streit, der zieht nach innen, schießt, und der Ball wird zur Ecke abgefälscht.
Dies war in diesem Erstligaspiel der erste Ball, der in Richtung eines der beiden Tore abgegeben wurde. Danach war wieder Ruhe.
Was soll man schreiben, zu einem Spiel, in dem buchstäblich Armut gegen Elend rannte? Halt, nein, genau da haben wir ja das Problem: Gerannt wurde kaum. Irgendwann hatte der beste Mann auf dem Platz dann ein Einsehen, endlich wurde einmal schnell gespielt. Streit schob auf Takahara, der vorher für den unterirdisch spielenden Thurk kam, der Japaner rutschte beim Schußversuch halb weg, und wahrscheinlich landete das Spielgerät deshalb irgendwie im Tor.
Vorher hatten die Gladbacher noch das 0:1 erzielt, das, aus welchen Gründen auch immer, nicht gegeben wurde. Für mich im Stadion war nicht ersichtlich, warum dem regulären Treffer die Gültigkeit aberkannt wurde. Vielleicht zeigen mir die TV Bilder nachher mehr.
Wäre dieser Treffer gegeben worden, und hätte Herr Heynckes von Beginn an Oliver Neuville gebracht… jede Wette die Eintracht hätte nicht mal ein 1:1 geholt.
Danke, Osram.
[inspic=23,right,fullscreen,thumb]Meine persönliche Bilanz: Streit und Amanatidis ok, Meier bemüht und wenigstens ballsicher, Köhler und Thurk brauchen dringend eine Pause. Nikolov bekam nur einen Ball aufs Tor, und der war drin.
Vorhersage: Cottbus und Bielefeld sind im Moment keine Gegner auf unserem Niveau, da werden wir nur mit Glück was holen. In der Winterpause muß nachgekauft werden. Das war’s erst mal auf die Schnelle, morgen vielleicht mehr. Das soeben erlebte muß ich erst mal verdauen.
Naja, das DSF hat den ersten Torschuß den Gladbachern in Minute 22 zugestanden, was aber wohl nichts am Spiel an sich änderte. Schlimm nur, ich weiß nicht mal, was man als Trainer gestern anders auf- oder einstellen sollen. Für mich haben genau die gespielt, die im Moment da hingehören. Ein Grottenkick beider Mannschaften. Gute Nacht, Bundesliga.
Gestern wurde man eindrucksvoll in der Meinung bestätigt, daß die Eintracht nicht in der Lage ist, ein Spiel zu machen und zu beherrschen, bei dem sich der Gegner gnadenlos hinten einigelt wie die Gladbacher, einfach nur dicht macht, was dicht zu machen ist und auf Fehler der minderbemittelten Angreifer lauert, um selbst den entscheidenden Konter setzen zu können.
Das hat sich schon im Heimspiel gegen Bröndby so angedeutet, wo ebenfalls in Halbzeit eins gegen einen bis dahin noch nicht dezimierten Gegner eine seltsame Uninspiriertheit, Ideenlosigkeit und mangelnde Flexibilität der Frankfurter Offensivkräfte zu beobachten war.
Ich glaube nicht einmal, daß hier die Ursache bei den Spielern selbst zu suchen ist. Da gibt es doch schon einige, denen ein Geniestreich durchaus zuzutrauen ist, wie Streit z.B. gestern wieder mal bewiesen hat (für mich übrigens zunehmend der wichtigste Spieler der Eintracht).
Eher bin ich der Meinung, daß hier die Handschrift Funkels zu erkennen ist, der zunehmend seinem ehemals gültigen, zwischenzeitlich jedoch von ihm selbst widerlegten Ruf gerecht wird, doch eher die Defensive als wichtigsten Mannschaftsteil zu bevorzugen.
Ob das nun tatsächlich auch die falsche Einstellung ist, mag ich nicht mal zu beurteilen.
Aber ich glaube schon, die Spieler, besonders Streit, Meier, Köhler und Reinhard, könnten schon anders, wenn sie denn nur mal dürften.
In der Vergangenheit haben sie es ja schon öfter bewiesen, als sie noch herzerfrischenden, technisch und spielerisch feinen Hurra-Fußball spielten.
Nach der letztjährigen Eröffnungsklatsche gegen die ausgebufften Leverkusener, als die Einsicht obsiegte, die Bundesliga 1 läßt sich nicht im gleichen Hurra-Stil erobern wie die Bundesliga zwei, wurde es versäumt, ein System zu finden, das sowohl die Defensive stärkt, als auch die zweifellos vorhandenen Qualitäten beim Spielaufbau und in der Offensive bewahrt und weiter entwickelt.
Kyrgiakos ist ein Guter, aber, bei allem Wohlwollen, nach vorne bringt er nicht annähernd das, was ein Chris oder Jones könnten, die ich schmerzlich vermisse.
Ebenso Vasoski, der zwar eine defensive Bank ist, aber im Spielaufbau kaum nenneswerte Akzente setzt.
Ich würde mir wünschen, wenn Funkel hier dem von mir sehr geschätzten Reinhard mal öfter Chancen, sich zu beweisen, einräumt.
Reinhard hat unglaubliche Perspektiven, wenn er denn auch das uneingeschränkte Vertrauen des Trainers genießt, wie es etwa beim Schlendrian Meier ja auch der Fall ist.
Übrigens, wenn die Auswechslung Weissenbergers nicht lange nach seiner Einwechslung eine Strafe für die mehr als leichtfertig vergebene Chance zum spielentscheidenden 2:0 gewesen sein soll, dann hat Funkel zumindest hier vollkommen richtig gehandelt.
Weissenberger hat sich bei seinem „Schuß“ (hihi – seiner Rückgabe!) verletzt.
Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass FF Meier, Amanatidis und Co. gestern und am Donnerstag verboten hat, Fußball zu spielen.
Aber klar: es ist immer der Trainer. Oder die Badehose, wenn’s mit dem schwimmen nicht klappt.
also w.h., 59er bringt absolut rationale argumente vor, denk einfach mal n bisschen nach!
danke 59er, guter beitrag.
Ja, wahrscheinlich hat FF als Taktik ausgegeben: sich hinten reinstellen und auf Konter warten!
Wenn einer kommt, den gegnerischen Spieler zur Demonstration seiner technischen Überlegenheit bis ganz nach vorne durch und zum Torschuss kommen lassen.
Kyrgiakos, wenn du einen Ball auf den Fuß kriegst, hau ihn möglichst weit weg, egal wohin.
Thurk, Pässe am besten gleich ins Aus.
Amanatidis, den Ball auf jeden Fall ins Tor TRAGEN.
Und wehe es läuft jemand außen mit!
Gut, dass es nur die Auswärtsdeppen waren…
Okay, FF, Butter bei die Fische: was hat FF gestern konkret falsch gemacht, was hätte er besser machen müssen?
G-R-A-U-E-N-H-A-F-T. Ich weiß nicht über was ich mehr freuen soll? 5 Punkte bis zum Abstiegsplatz oder 3 Punkte bis zur Spitzengruppe der Buli. Gut das anscheinend die meisten Eintracht Gegner denken: „Oh Vorsicht, die haben ja erst einmal verloren da dürfen wir nicht angreifen, sonst verlieren wir“. Der Höhepunkt war die Aktion von Weissenberger, ein hundertprozentige Torchance vergeben und dabei verletzt.
@59er: Hübsche Analyse. Nur mit der Folgerung daraus komme ich nicht ganz klar.
„…eine seltsame Uninspiriertheit, Ideenlosigkeit und mangelnde Flexibilität der Frankfurter Offensivkräfte zu beobachten war…“
Richtig!
„…Ich glaube nicht einmal, daß hier die Ursache bei den Spielern selbst zu suchen ist…“
Sondern? Beim Trainer? Sagt er seiner gestern durchaus offensiv aufgestellten Mannschaft, sie soll sich mal möglichst nicht bewegen, keine Anspielmöglichkeit geben? Sagt er einem Michael Thurk, er soll sich wie vom Blitz getroffen fallen lassen, nachdem er schon fast am Mann vorbei ist?
Mir fällt auf Anhieb niemand aus dem aktuellen Kader ein, der uns gestern die große Inspiration hätte schenken können. OK – über Reinhard anstelle von Spycher hätte man nachdenken können. Nur ob das dieses Gegurke besser gemacht hätte? Ich weiß es nicht. Und ich bin im Zweifel IMMER der bessere Trainer. Logisch.
Liebe(r) W.H., ob Funkel gestern etwas falsch gemacht hat oder nicht, steht doch eigentlich gar nicht zur Debatte.
Ich jedenfalls habe bezüglich gestern nur bescheiden angemerkt, daß er mit Weissensbergers Auswechslung ganz richtig gehandelt hat.
Mir geht es um die grundsätzliche Ausrichtung, also das erkennbare System, und dabei nicht nur um das von gestern.
Meiner Ansicht nach ist das bei Funkel in letzter Zeit oft zu vorsichtig und nicht mehr ganz so risikofreudig wie ehemals.
Gut, daß das mit der Risikofreude so eine Sache ist, habe ich ja bereits bemerkt.
Mir fehlt aber der goldene Mittelweg, den in erster Linie nur Funkel finden kann und muß.
Daß die Defensive verstärkt werden mußte, war nach den Erfahrungen der ersten Spiele der letzten Saison klar.
Aber meiner Ansicht nach wurde da eben zu viel Augenmerk darauf gerichtet, wodurch die Kreativität des Spielaufbaus, wozu einige Spieler der Eintracht durchaus in der Lage sind, leider mehr als nur etwas leidet.
Die Spitzen hängen zu oft in der Luft, weil aus der Defensive und dem Mittelfeld zu wenig Konstruktives kommt, nicht zuletzt in Form genauer und genialer Pässe.
Dieses wiederum kommt meiner Ansicht nach daher, daß die kreativen Kräfte zu sehr zur Vorsicht und zur Defensivarbeit gemahnt werden.
Ochs zum Beispiel hatte früher auf der rechten Seite viel mehr Druck nach vorne gemacht mit seinen energischen Flankenläufen.
Gestern habe ich gesehen, wie er bei einem Vorstoß sofort mit heftig rudernden Armbewegungen zurück nach hinten beordert wurde.
Reinhard, der links sehr guten Spielaufbau betreiben kann und auch defensiv stark ist, kommt kaum mehr zum Zug, weil Funkel wohl Vasoski defensiv für stärker hält und dafür seine zweifellos gegebenen Schwächen im Spielaufbau in Kauf nimmt.
Ich trainiere ja nicht mit der Mannschaft, also weiß ich auch nicht, wie da die exakten Vorgaben sind.
Vielleicht kann sie zur Zeit ja auch nur so spielen, wie sie spielt.
Vielleicht hat Funkel aber auch gesehen, was mir aufgefallen ist, gibt entsprechende Anordnungen, aber die Spieler können es nicht umsetzen.
Mir geht es hier sicher nicht darum, Funkel tumb zu kritisieren, sondern einfach nur festzustellen, woran es meiner Ansicht nach hapert und wer es wie ändern könnte.
Aber vielleicht sehe ich das ja auch alles ganz falsch und vielleicht wird alles wieder ganz prima, wenn Chris und vor allem der allerwichtigste Spieler der Eintracht, Jermaine Jones, zurückkommt.
Hallo Stefan, ich muß dir recht geben. Die Aufstellung gestern war sehr offensiv und hat mir eigentlich auch gefallen.
Mir ist auch aufgefallen, daß oft wenig Anspielmöglichkeiten geben waren und daß zumindest in Hz 1 wenig Laufbereitschaft zu erkennen war, wobei das vielleicht tatsächlich an der doppelten Belastung lag.
Aber das ist ja genau der Punkt, den ich meine. Trotz recht offensiver Aufstellung kommt da nach vorne nicht viel.
Und hier vermute ich eben, daß die entsprechenden Spieler vielleicht doch zu gehemmt sind, weil sie zu sehr ein defensives System im Kopf haben und mental einfach nicht in der Lage sind, das von heute auf morgen aufzugeben.
Gut, das liegt natürlich in erster Linie an der Qualität der Spieler. Aber auch Funkel ist hier meiner Ansicht nach besonders gefordert, das System vielleicht öfter mal zu variieren, besonders auch mal auswärts, damit die Spieler selbst auch flexibler werden.
Ich habe den Eindruck, die Vorgabe lautet auch an die Offensivspieler, erst mal nichts anbrennen zu lassen. Und da ist die Klasse vielleicht tatsächlich nicht gegeben, daß sie trotzdem ihre offensiven Qualitäten umsetzen können.
Aber wie gesagt, ich schreibe hier quasi als Laie, der zwar selbst auch lange Fußball gespielt und die B-Lizenz gemacht hat, aber mit Profis nie etwas zu tun hatte, außer als Zuschauer oder ganz früher höchstens mal in der Uni-Runde. ;-)
Ich schreibe hier nur meine Eindrücke und laienhaften Überlegungen, die sicher viel eher mangelhaft und falsch sind, als die Anweisungen und Trainingsmethoden des von mir überaus geschätzten Herrn Funkel.
Die mangelnde Laufbereitschaft oder die Möglichkeit dazu – das war’s!
Ich habe das Spiel im Stadion gestern halt so gesehen: Ama bemüht, eigentlich schon anspielbar, aber immer mit dem Rücken zur Wand. Bekam er den Ball, sah der Rest zu. Köhler und Thurk – wie gesagt, die bräuchten eine Pause. Leider hat man sonst kaum Alternativen.
Ich möchte FFs Lieblingsspieler Meier zumindest im gestrigen Spiel ein wenig aus der Kritik nehmen. Der hat schon gerackert, und wenn er was machte, kam der Ball wenigstens zu einem Mitspieler. Aber, wer vor Ort war dem ist’s aufgefallen, Meier ist der einzige Eintracht-Spieler, der fast immer in Manndeckung genommen wird. Sich daraus zu lösen, ist schon wesentlich erfahreneren Spielern internationaler Klasse nicht immer gelungen.
Nochmal: Im Falle Spycher / Reinhard gebe ich dir Recht. Spycher hat die Saison gut angefangen, ist jetzt aber etwas müde. Reinhard hätte schon ein paar mehr Chancen verdient. Ich bin mir sicher, wäre die Situation nicht so prekär, würde er sie auch bekommen.
Möchte im Moment nicht in FFs Haut stecken…
Na ja, die Defensive hat er ja so halbwegs gesichert. Wobei gegen Palermo gabs ja z.T. erschreckende Lücken. Dass er Ochs nach hinten pfeift hat bestimmt seine Gründe in Feuerkopfs (offensivem) Übereifer. Jetzt wünsche ich mir allerdings, dass Reinhard die selbe faire Chance wie Meier bekommt und in der Offensive mehr passiert, als im Moment. Erinnert mich stark an die letzte UND vorletzte Saison, wo irgendwann dazu übergegangen wurde, die Bälle hoch und weit nach vorne zu plotschen. Einst mühte sich Arie mit diesen Luftnummern rum, heute halt Ama. Dass die Jungs auch nach vorne SPIELEN können, haben sie in dieser Saison phasenweise (z.B. gegen den HSV) gezeigt. 59er: „geniale Pässe“ gibts halt nicht von der Stange. Streit hat möglicherweise das Zeug dazu, wenn er auf dem Teppich bleibt. Chris kanns auch, is aber verletzt. Meier kanns anscheinend nur, wenn er keinen Gegenspieler hat, bislang jedenfalls.
Gut, hoffe natürlich auch auf spielerische Besserung, aber vielleicht war das ja dieser „schmutzige Sieg“, den ich mal gefordert hab.
Unsere Eintracht erinnert mich vom Spielverständnis und von der taktischen Ausrichtung ganz stark an Italien, und die sind immerhin Weltmeister geworden. Rasenschach statt Hurra-Fußball. Und wenn’s zum Erfolg führt, why not?
BTW: am Ende dieser englischen Woche wird’s nicht wenige geben, die vom UEFA-Cup sprechen. Wundern tät’s mich nicht, wenn wir Samstag abend auf Platz 5 stünden. Wiederum, why not?
Frage am Rande: weiß einer, warum Osram auf Neuville verzichtet hat? Ist das die altbekannte „Ich schmeiß erst mal alle Etablierten raus“ Heynkes-Taktik?
Endlich ist der Weisenberger verletzt. Was für ein Glück für die Eintracht nachdem sich ja auch Rehmer verletzt aus der Mannschaft verabschiedet hat. Jetzt noch ne Verletzung bei Huggel und dem Erfolg steht nicht mehr im Wege.
PS: Sorry für die einzelnen aber mir liegt das Wohl und der Erfolg der Mannschaft am Herzen.
59er schreibt völlig richtig: „Vielleicht kann sie zur Zeit ja auch nur so spielen, wie sie spielt. Vielleicht hat Funkel aber auch gesehen, was mir aufgefallen ist, gibt entsprechende Anordnungen, aber die Spieler können es nicht umsetzen.“
Stefan schreibt ebenso schlau: „Die mangelnde Laufbereitschaft oder die Möglichkeit dazu – das war’s!“
Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Es stellt sich mir als (leider nur) Außenstehenden (und selten im Stadion anzutreffenden) die Frage:
Können die Spieler nicht besser nach vorne spielen
– weil sie fußballerisch einfach nicht besser sind ?
– weil sie konditionell nicht fit sind bzw. sich schonen ?
– weil sie Funkel „mental“ zu defensiv / falsch eingestellt hat?
– weil es der Gegner nicht anders zulässt?
Eine gewisse Laufbereitschaft muss ich von einem Berufsfußballer in der 1. BL wohl erwarten können.
Ich kann mir weiß Gott nicht vorstllen, dass gerade Funkel seinen Leuten sagt, sie sollen nicht so viel laufen.
Ama bewegt sich ja auch, aber er ist der Einzige im Sturm, er findet in der Regel keinen Mitspieler – sei es für einen Doppelpass, sei es für ein „prallen lassen“ mit dem Rücken zum Tor und einem anschließenden Schuss aufs Tor.
Geniale Pässe in die Tiefe / in die Spitze sind angesichts solch defensiv eingestellter Mannschaften wie Gladbach fast unmöglich bzw. erforden unheimlich viel Technik, Ballgefühl, Spielverständnis und Antizipation, was offensichtlich – bis auf Streit, da Meier oft zugedeckt wird, keiner besitzt.
Streit lässt nach meiner Ansicht durch seine verdienstvolle Defensivarbeit sehr viel Kraft, die ihm gelegentlich nach vorne fehlt. Ob ihm Funkel diese Defensivarbeit verordnet hat oder ob er das freiwillig macht, um der Mannschaft zu helfen bzw. sich der Bewachung seiner Gegenspieler zu entziehen?
Nikolov hatte in der 1. HZ mehr Ballkontakte als sämtliche Mittelfeldspieler!!! Hatten die Ballführenden Angst vor Fehlpässen? Bekamen sie die Anweisung von Funkel (mentale Einstellung?) ständig zum Torwart zurückzuspielen oder hat sich ganz einfach keiner angeboten? Im TV ist dies leider aufgrund der Kameraperspektive nicht so gut zu erkennen wie im Stadion.
Nach meiner Meinung ist es eindeutig die mangelnde Laufbereitschaft. Nur wenn ich meinen Gegenspieler zum Laufen bringe, zwinge ich ihn damit auch gelegentlich Fehler zu machen, woraus sich dann evtl. Chancen ergeben. Sicher sind manche Laufwege durch die Gegenspieler zugestellt, sicher kommt der Ball nicht immer so wie ich es mir wünsche, dann probier ich’s eben 5 oder 10 Mal vergebens. Einmal klappt’s.
Aber eben jene bedingungslose Einsatz- und somit Laufbereitschaft vermisse ich momentan bei der Mannschaft. Sie will (zu sehr) spielen, was sie aber aufgrund „mangelnder filigraner Fertigkeiten“, wie HB meint,(noch) nicht kann.
Die Cottbusser rennen seit Saisonbeginn in jedem Spiel um ihr Leben und punkten. Sicher werden die (hoffentlich) noch irgendwann einbrechen, aber die Punkte und Erfolge (wie in Bremen) geben nun mal auch das nötige Selbstbewusstsein.
Bin gespannt auf das Spiel am Mittwoch. Wenn die Eintracht kämpferisch dagegen hält, hat sie ne Chance.
„Bekamen sie die Anweisung von Funkel (mentale Einstellung?) ständig zum Torwart zurückzuspielen oder hat sich ganz einfach keiner angeboten?“
Ob Anweisung ja oder nein, weiß ich nicht, Fredi. Angeboten hat sich jedenfalls keiner.
Rückpaß auf Oka, der in aller ihm eigenen Ruhe geschaut, geschaut, Ball noch etwas vor, geschaut, geschaut, Ball ein Stück nach rechts, geschaut, Ball lang nach vorne, Ball verloren. Und das über ca. 60 Minuten des Spiels.
Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass (Abstiegs-)Kampf in der Liga, Üfa-Cup und DFB-Pokal vielleicht doch ein bisschen viel für diese Mannschaft ist. Zumindest so, dass sie kopfmäßig manchmal einen Gang zurückschaltet und dann solche K….spiele wie gegen Gladbach rauskommen.
Klar ist, wenn sie in jedem dieser Spiele in allen Wettbewerben „um ihr Leben“ rennt, dann hat sie ebensolches bald ausgehaucht.
Bin mal sehr gespannt, wie sie sich in Cottbus verkauft!
Cottbus hat einen Lauf. Bielefeld hat einen Lauf. Am Samstag kommt noch der geplante Fanboykott hinzu. Leicht wird das alles nicht.
Aber bitte behalten eines im Auge: der Dreier von gestern war soviel wert, wie drei Wochen lang Unentschieden. Pervers, oder?
Hab trotzdem 0 : 1 getippt. Jeder Lauf hat mal ein Ende ;-)
Michael
Bin einer Meinung mit dir. Die Mannschaft wirkt insgesamt ein bisschen überfordert mit den Spielen in den verschiedenen Wettbewerben und spielt (vielleicht unterbewusst?? oder verordnet ??) auch angesichts der Erfahrungen im letzten Jahr (als man auf dem Zahnfleisch in die Winterpause ging) und der bevorstehenden vielen wichtigen Spiele nicht volle Kanne. Auch ich sehe durchaus Chancen in Cottbus, wenn die Mannschaft den Kampf annimmt, tippe aber her auf ein 1:1.
Das klingt jetzt schon wieder alles so positiv und optimistisch. Wenn ich da an gestern denke. „Die Zeit heilt alle Wunden.“
Vielleicht wird’s ja wirklich besser, wenn man vorne mehr Räume bekommt. Fragt sich nur, ob man die in Cottbus haben wird.
hmm, sehe die sache so: die mannschaft hat null selbstvertrauen, spielt völlig gehemmt/verkrampft und wird falsch aufgestellt.
gründe: null selbstvertrauen – funkel. er vermittelt der mannschaft immer die stärken des gegners, baut das eigene team nicht auf. dazu sein sicherheitsfanatismus, lieber zehnmal 00 als dreimal gewonnen und n paarmal aufn sack gekriegt. da kommt kein spaß (wichtig!) am spiel auf.
spielt gehemmt/verkrampft – funkel. deas sind die langzeitauswirkungen seiner blöden taktik (s.o.) und seiner rotation. von heesen sagte am samstag nebenbei sowas wie: „…ich lege großen wert auf kontinuität…“ heißt, er hat eine stammelf, die eingespielt ist, homogen, klare hierarchie. bei der eintracht ist nichts mehr zu erkennen. das spiel ist völlig strukturlos, eine taktik (außer oben erwähnten, eben kein tor zu kriegen) geschweige denn einsystem ist absolut nicht zu erkennen.
falsche aufstellung – funkel. schließt an das oben gesagte an. finde die rotation absolute scheiße, verunsichert/verärgert „stamm“spieler (streit, köhler), bringt den ergänzungsspielern auch nix (huber, rehmer). immer, wenn funkel in den letzten 2 jahren ab mitte der saison eine stammelf gefunden hatte, liefs besser. außerdem müssen wir mit 2 stürmern spielen.
@silvio: „…der dreier watr soviel wert wie drei unentschieden…“ kann da echt kaum noch was gutes bei finden, bin auch eintracht-fan, weil die sge jahrzehntelang für feinen technischen fußball gestanden hat. da war das gestern einfach nur zum heulen.
cottbus? sorry, wir sind chancenlos.
Mensch, Franz, jetzt les‘ ich hier schon ne Zeitlang mit ohne je was dazu zu sagen, war froh endlich mal ne SGE-Plattform gefunden zu haben, in der nicht nur Kiddies ihr Unwesen treiben… aber du, Franz, sei mir nicht bös, wirkst immer mehr wie ne Karikatur deiner selbst.
So, musste raus – ich les trotzdem gerne weiter mit! :-)
Das Spiel gestern war besonders schlecht, aber auch die meisten anderen Spiele in dieser Saison waren ja nicht berauschend. Das sieht ja jeder. Die Gründe hierfür sind für mich:
1. Es wird überwiegend ergebnisorientierter, defensiver Fußball gespielt. Aber das praktizieren inzwischen die meisten Mannschaften in der BL. Deshalb finde ich die Saison auch bisher ziemlich langweilig. Oder kann sich einer von Euch an mehrere gute Spiele erinnern? Vielleicht, wenn Bremen oder Stuttgart auf dem Platz steht, mit deren offensiver laufintensiven Spielweise, sieht es anders aus.
2. Bei unserer Mannschaft kommt noch der UEFA-Cup dazu. Das hat zu einer Rotation geführt, die der Mannschaft wahrscheinlich nicht gut tut. Letzte Saison in der 2. Hälfte der Hinrunde stand meines Wissens immer die selbe Mannschaft mit der gleichen Taktik (4-4-2) auf dem Feld
@Hennes:
Die Mannschaft schwächelt schon länger, auch ohne UEFA-CUP. Knackpunkt war meiner Meinung nach letzte Saison das Hinspiel gegen Gladbach, als wir einen 2:0 Vorsprung noch wunderbar vergeigt haben. Seitdem gab’s in der Bundesliga eigentlich kein wirkliches Highlight mehr. Deshalb versteh ich auch den ganzen Tanz um die große Belastung nicht. Das ist kein Problem dieser Saison.
Wir haben einfach nicht den Kader, um wirkliche Alternativen aufs Feld zu schicken. Fallen dann Spieler wie Jones und Chris aus, haben wir den Salat. Und erwartet bloß nicht, das diese zwei so schnell wieder an die Form des letzten (Kalender)jahres anknüfen können. So richtig rechne ich mit denen in der Saison 2006/2007 nicht mehr.
Schade auch die Sache mit Preuß. Wie man hört, musste er ja die ersten Laufversuche wieder abbrechen. Auch da ist’s wohl vorbei mit der Hinrunde.
@silvio:
Durchschnittsmannschaft + Durchschnittstrainer + übliche Defensivtaktik = 10. Tabellenplatz. Logo, oder?
Ja. Die Liga ist schwach.
@dietmar f.: warum?
@silvio und Hennes: Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen.
Guude,
jetzt habt ihr lange genug über das vergangene Spiel reflektiert. Was passiert eigentlich, wenn
a Ama sich verletzt und b die Eintracht vom Glück
verlassen wird ? Ich mag gar nicht daran denken.
Da wird ein Regionalliga – Stürmer verpflichtet, der uns vielleicht in der nächsten Saison mal im Stadion über den Weg läuft, aber wer schiesst die Tore bei uns, wenn Ama nicht kann ?
Dann macht Taka die Bude. Kopf hoch, Ama hat auch am Sonntag nicht getroffen. Ich bin heute auf dem „Alles-wird-gut-Trip“.