Eintracht Frankfurt Unentschieden, die Zwote
Dienstag, 29.08.06 um 14:02 Uhr | 29 KommentareGerade fiel mir, beim Rauskramen meiner Notizzettel (Ähnlichkeiten zu ehemaligen Bundesliga-Trainern sind rein zufällig), die Eintrittskarte für Eintracht-Mainz aus der letzten Saison in die Hand. Das ging zwar auch unentschieden aus, aber im Vergleich zum Sonntag war das doch eher ein Grottenkick.
Das mag vielleicht auch an der veränderten Perspektive liegen. Damals saß ich ganz oben auf der Gegentribüne, dieses Mal im Schlippche vorm Breitwand-TV. Wir Blogger müssen nämlich sparen: Keine Dauerkarte, nicht mal’n Freiabo für arena vom Arbeitgeber.
Dafür in ’ner vollen Kneipe im Nordend aufm allerletzten freien Platz. Kam leider ein bisschen spät, aber nur, weil ich als geborener Gutmensch vorher noch einem Ömchen über die Straße helfen musste. Und dass, obwohl ich waschechter Frankfurter und kein Mainzer bin.
Sei’s drum, mit ein wenig Halsverrenken konnte ich einigermaßen sehen. Jedenfalls hat’s gereicht, um Neu-Käpt’n Amanatidis‘ abgezocktes Kopfball-Tor zu bejubeln.
Die Halbzeitpause kam schnell, meine bestellte Apfelsaftschorle erst mal gar nicht. Gut, gibt Schlimmeres, war halt proppenvoll und ein bisschen chaotisch. Als Entschädigung wurden belegte Häppchen aufs Haus gereicht. Die waren ganz gut gewürzt, was wiederum Durst machte, aber die Apelsaftschorle…
Mein Kumpel hatte Mitleid und ließ mich an seinem Bier teilhaben – eigentlich wollte ich doch mal einen Tag ohne Alkohol…zum Teufel mit den guten Grundsätzen, Dorscht is Dorscht.
Zurück zum Eigentlichen: Nach sechzig Minuten nur noch zu zehnt. Oh Mann, ausgerechnet der Spycher, der hatte ja bis dahin einen ganz guten Tag erwischt. Vorher hatte ich noch gute Hoffnung auf einen schnellen Konter zum 0 : 2. Diese Hoffnung wurde aber immer heimlicher. Und nach dem zwoten Platzverweis für unseren mazedonischen Abräumer war sie nur noch ganz klammheimlich (wäre dann ja auch das 1 : 2 gewesen, aber dann mit unheimlicher Freude).
Zwischendrin konnte man noch das nicht ganz so feine Zweikampfverhalten von Ausgleichsschütze Jovanovic verfolgen. Schien aber außer Marco Russ und den arena-Reporter niemand so richtig aufzuregen. So mancher Kicker ist schon für weit weniger vom Platz gegangen, dachte ich mir. Ich will jetzt gar nicht an die Wolfsburger Schauspielschule erinnern.
Auch nicht an einige Szenen vom Sonntag, wo in der Wiederholung klar zu erkennen war, dass kein Frankfurter Bein einen Mainzer berührt hat. Der Mainzer hob aber karnevalistisch perfekt ab, der Schiri stand direkt daneben und pfiff gegen uns. Nein, nein, ich will auf keinen Fall da eine Verschwörungstheorie gegen unsere Eintracht zimmern. So was überlass‘ ich dann doch schon lieber den Fans der Unaussprechlichen von der anderen Mainseite, südöstlich von Frankfurt.
Aber Ende gut, fast alles gut. Mit dem einen Pünktchen kann mal leben. Hätte zum Schluss ja auch wieder mal ganz anders aussehen können.
Leverkusen in drei Wochen, tja, drei Punkte wären nicht schlecht. Aber ohne richtige Abwehr…wobei, so wie letzte Saison werden sich die Jungs bestimmt nicht wieder vorführen lassen. Und dass die Papierform eher ein Papiertiger ist, haben wir ja auf Schalke schon vorgeführt bekommen…Geld schießt halt nicht immer Tore (siehe auch Rheumakai gegen Nürnberg).
Außerdem gibt’s da noch unseren neuen Brasilianer Turkdusao – mit schönen Grüßen nach Mainz.
So, genug gehetzt…
…ach, übrigens: Wie anfangs erwähnt, müssen wir ja sparen. Aber ich hätte am Sonntag schon die eine oder andere Apfelsaftschorle getrunken und auch gerne bezahlt, wenn se denn gebracht worden wär…
Ist denn die Quualitat der arena-Berichterstattung besser geworden? Was ich am ersten Spieltag in SAT1 als Konferenz sehen musste, war gar fürchterlich!
Wir haben halt keine Konferenz geguckt, sondern nur die Eintracht. Ich fand die Berichterstattung anfänglich ziemlich reißerisch. Der Kommentator hat m.E. versucht aus einem zeitweise eher “normalen” Spiel ein Super-Derby zu machen. Später wurd’s ja dann hektisch, da hat’s dann halbwegs gepasst. Ansonsten kupfern die halt Premiere mehr oder weniger schlecht ab, find ich.
soso, verkaufen die herren halt mal copado. vor 4 wochen – verpflichtung von herrn thurk stand an – hieß es unisono: wir haben die offensiven positionen noch nicht doppelt besetzt! war damals schon gelogen, aber dieser verkauf machts offensichtlich. bei der eintracht haben nur kicker eine chance, die diesem schwindeligen trainer in sein menschenbild passen. unglaublich! beispiele gefällig: lexa, weissenberger, auf der anderen seite cha, meier. mit diesem trainer wird die eintracht niemals wieder in die obere hälfte der tabelle kommen. er is halt nur ein abstiegsverhinderer oder zweitligatrainer. weil er nicht mehr drauf hat! n schöne gruß
Q franz ferdinand: Wenn hätten Sie den gerne als Trainer? Wer gibt denn ein schlechteres Bild ab? Der Trainer oder der Spieler der sicht nicht durchbeißen will/kann und den leichten Weg Richtung Regionalliga geht? Leider hat Paco die Einschätzungen seiner Kritiker bestätigt. War ja auch seiner Zeit schön bei TB Berlin in der 3. Liga als es für wenig Leistung richtig Asche gab.
Franz, deine Beispiele hinken. Lexa ist erst aufgewacht, als klar war, dass es ihm an den Kragen geht. Cha durfte gehen, kann also kaum sehr hoch bei FF im Kurs gestanden haben. Weissenberger? Dem spreche ich jede Bundeligaperspektive ab, sorry. Chancen hat er ja jede Menge gehabt.
@Remo: Richtig. Danke für den Hinweis. Was hat Paco nicht getönt er wäre geläutert. In den Testspielen gegen teilweise fünftklassige Gegner keinen Einsatz und keine Leistung gebracht. Da ist ne gutdotierte ruhige Kugel bei der Söldnertruppe doch genau das richtige.
also, lieber remo und lieber wernär! im moment hätt ich gerne hans meyer, meiner meinung nach ein klasse trainer, von denen es in der bl nicht viele gibt. bin außerdem auch nach wie vor von den qualitäten von horst ehrmanntraut überzeugt. zum spieler copado: wie schon in meinem ersten kommentar erwähnt, bin ich nicht der auffassung, dass copado sich nicht „durchgebissen“ hat. vielmehr hat sich herr bruchagen seinerzeit schwer ins zeug gelegt, um ihn zu holen. d.h. copado konnte davon ausgehen, dass er in ffm erwünscht ist. die war aber das große mißverständnis. denn herr f holt sich spieler, die er nur ausm tv kennt und wenn dann der spieler nicht auf seiner (eingeschränkten) linie liegt, wird er aussortiert. (beiaspiel: hätten wir zu stepis oder toppis zeiten funkel gehabt, behaupte ich, bein oder yeboah hätten kaum gespielt) es geht schlicht und ergreifend um pädagogische und psychologische fähigkeiten dieses mannes. die hat er in meinen augen nämlich nicht, oder sagen wir, sie sind verschwindend gering. lexa? hat immer stoff gegeben und kam, als funkel niemanden mehr hatte. weissenberger? wurde für 1,5 mios geholt und dann systematisch 2 jahre lang demontiert. da bringt niemand mehr leistung. cha? brachte funkel so lange, bis ALLE (zuschauer, medien, vorstand) vor lauter augenschmerzen nur noch mit sonnenbrillen ins stadion sind. sorry, bleibe dabei, dieser trainer läßt die eintracht die nächsten jahre nur gegen den abstieg spielen. ich glaube, das team, war letzte saison schon zu mehr in der lage und wäre es auch jetzt (trotz verletzten), aber f versteht es immer wieder, den medien (und euch) vorzugaukeln, das er das optimum aus einer rumpftruppe holt. HA! mit sportlichem gruß
Ich weiß nicht so recht, ob es richtig war Copado ziehen zu lassen.
1. Copado wurde von Bruchhagen auf Wunsch Reimanns verpflichtet, war also kein Wunschspieler von Funkel.
2. Copado war zum Zeitpunkt der Verpflichtung ein sehr guter Zweitligaspieler, nicht mehr, nicht weniger.
3. Copado hatte sicher nie die Rückendeckung Funkels, wie z.B. Alex Meier. Er hätte evtl. mehr Einsätze verdient, z.B. auch in Mainz. Statt Rehmer einzuwechseln wäre Copado sicher sinnvoller gewesen, um die Bälle vorn einmal zu halten.
4. Allerdings halte ich Copado auch für ein faules Schlitzohr. Für die erste Liga reicht es offensichtlich trotz seines Alters (32)und seiner Erfahrung nicht dauerhaft. Er mag seine Stärken, aber er ist körperlich zu schwach und beißt (nicht nur im Training) nicht. In entscheidenden Zweikämpfen fällt er lieber, anstatt sich durchzusetzen. In der Hinsicht ähnelt er Turk sehr stark.
War es richtig, ihn für 300.000 € ziehen zu lassen?
Fredi: Die Gründe 1-4 sprechen dafür, ihn ziehen zu lassen.
Grund 5: Wer unser Trikot nicht mehr tragen will, soll’s ausziehen. Fertig.
Fredi: Kleingeist Willi hätte Paco bzw. Weissenberger schon früher abserviert. In diesem Zusammenhang sei an unseren derzeitigen Kapitän JJ erinnert und Heulsuse Möller.
@ franz ferdinand
Teilweise muss ich dir Recht geben mit deiner Einschätzung Funkels (zu langes Festhalten an Cha, z.B) Dass er allerdings nur Spieler holt, die er aus dem TV kennt möchte ich bezweifeln.
Ich maße mir auch nicht an, seine psychologischen und pädagogischen Fähigkeiten zu beurteilen. Sind das alles nicht nur Vorurteile? Es hieß auch bei Ehrmanntraut, er sei kein Trainer für die 1. Liga. Um zu einem überzeugenden Urteil zu gelangen, müsste man beim täglichen Training, bei den Spiel-Analysen, den Gesprächen mit den Spielern, etc. dabei sein. Hast du da mehr Einblick als ich?
Im übrigen, Funkels „Qualitäten“ sprechen auch für sich:
1. Funkel ist mehr oder weniger mit einer no-name Truppe aufgestiegen; im Winter 2004 tümpelte man noch im Mittelfeld der 2.Liga dahin!!
2. Im letzten Jahr hat man die Klasse zugegebenermaßen v.a. deswegen gehalten, weil es noch drei schlechtere Mannschaften gab
3. Dass Funkel z.B. an Meier festhält finde ich ganz O.K. Der hat m. E. wirklich Potential und braucht in seinem Alter die Unterstützung und den Rückhalt des Trainers. Weissenberger hätte sicher (ähnlich wie Copado) öfters mal eine Einsatzchance verdient von seinen fußballerischen Qualitäten her, aber er ist halt nun mal (im Gegensatz zu Meier) sehr verletzungsanfällig und hat (abgesehen von dem einen Pokalspiel im letzten Jahr) wirklich keine Bäume ausgerisssen.
4. Die Mannschaft macht außerdem einen fitten, austrainierten Eindruck und präsentiert sich als homogene Einheit, was bei der Eintracht bei aller spielerischer Klasse in der Vergangenheit nicht immer der Fall war.
Ob die Mannschaft insgesamt (ob unter Funkel oder unter einem anderen Trainer?) das Potential hat weiter oben mitzuspielen, weiß ich nicht so recht. Wenn wirklich alle fit sind, vielleicht. Die Zukunft wird’s hoffentlich zeigen, dass du Recht hast.
Man sollte grundsätzlich (auch als noch so großer Fan) nicht den bei der Eintracht in der Vergangenheit so oft begangenen Fehler machen, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen. Ich bin seit über 30 Jahren Eintracht-Fan und glaube, dass der Verein (mit Bruchhagen an der Spitze) auf einem guten Weg ist.
Ehrlich gesagt bin ich froh, daß von Euch Möchtegernexperten, insbesondere Franz Ferdinand,
keiner bei der Eintracht etwas zu sagen hat. Sonst würde die Eintracht in der Regionalliga spielen.
Und ich wäre froh wenn mir endlich mal einer erklärt wie es geht….
Wie WAS geht????
Das Spiel und seine Zusammenhänge.
@Remo: Das Runde muß ins Eckige.
@silvio: Wenn er reingeht ist er drin ;-)
Aber: Wenn er raus kommt, muß er ihn haben.
(Genug der Scherze, die Lage ist ernst!)
Elf Freunde sollt ihr sein
Das nächste Spiel ist immer das schwerste
Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Was zählt is aufm Platz
Lieber richtig stehn als verkehrt laufen
Lang gucke, kurz spiele
Flach spielen, hoch gewinnen…
…sonst noch was ;-)
@brunobär & remo: ich erklär euch das spiel bei gelegenheit noch ma ganz von anfang an. rocknroll
Hallo,
ein Trainer der Verteidiger war, wird nie offensiv spielen. Herr Funkel hat vollkommen vergessen, daß die Eintracht ohne Copado letztes Jahr abgestiegen wäre.
Zu Meier, gegen Wolfsburg war seine Leistung eine Frechheit, wie schon seit einigen Spielen.
MfG
Manfred
Soweit ich wei?, war FF ein offensiver. Sein Bruder Wolfgang war eher der Zerstörer.
Zu Punkt zwei geb ich Dir allerdings Recht…
Also, ich hab ja keine Ahnung. Aber anscheinend bin ich damit nicht alleine. Richtig ist natürlich, das FF Stürmer war.
Die Aussage, dass die Eintracht ohne Paco abgestiegen wäre ist genauso wahr bzw. falsch wie die, sie wäre ohne Cha begestiegen. Soweit ich mich erinnere, hat Capado nur in einem Spiel (gegen Kaiserslautern) ein entscheidendes Tor geschossen. Bei Cha war es halt gegen den HSV.
Die anderen Paco Tore (ich erinnere mich an das Spiel gegen Gladbch) waren zwar schön, aber von der Punkteausbeute her eher Makulatur.
Die Behauptung „ohne Capado wäre die Eintracht abgestiegen“ steht somit in einer Linie mit meiner: „Ohne Atilla hätten sie’s nicht gepackt!“
Hallo Schneider,
wieviel Punkte hate die Eintracht bevor Copado gegen Duisburg das erste Mal spielt? Na wieviel?
Copado hat nämlich gegen Duisburg das Tor geschossen.
Trainer Funkel hat als Trainer bei keiner Mannschaft offensiv spielen lassen,… ganz im Gwegensatz z.B. Trainer Klopp bei Mainz.
Im Spiel gegen Mainz Rehmer zu bringen war genauso
falsch, wie Meier nicht auszutauschen.
MfG
Manfred
Ich habe keine Ahnung. Das Tor in Duisburg schoss der Spieler mit der Nummer 14, Alexander Meier.
lieber schneider, back dir ein ei drauf. fakt ist, dass mit der system-umstellung (und copado) auf zwei stürmer die eintracht wesentlich erfolgreicher und attraktikver gespielt hat. diesen systemwechsel hatt ff – der dilettant – aber erst vollzogen, nachdem ihm alle gazetten wochenlang damit in den ohren gehangen haben. abgesehen davon war es fünf vor zwölf. und anschließend stellt er sich hin und läßt sich feiern, was er doch für ein fuchs wäre…. can`t believe, but it`s fuckin` true
Lieber Franz Ferdinand,
ich mag kein Ei. Fakt ist, dass ich nur versucht habe, die faktisch falschen Behauptungen des Manfred (FF Verteidiger, Capado schoß das Tor in Duisburg) gerade zu rücken.
Im übrigen bin ich ganz und gar der Meinung, die Eintracht muß mit zwei Stürmern spielen. Habe ich je etwas anderes behauptet?
Ergo: ich habe keine Ahnung. Auch das wiederhole ich mantra-mäßig.
„This Fire’s Out Of Control“
gut schneider, taktisch liegen wir dann ja schon auf einer linie, also ganz ahnungslos bist du nicht. und manfred hat durchaus das ein oder andre defizit im mentalen bereich. es sei ihm verziehen.
Selbstverständlich sei ihm verziehen. Es gibt weiß Gott schlimmeres.
So, um wenigstens in einem Punkt etwas Licht in die Sache zu bringen, hier ein Auszug aus WIKIPEDIA zum Spieler FF:
„Nach einer Ausbildung zum Großhandelskaufmann begann Funkel seine Spielerlaufbahn beim Krefelder Verein Bayer 05 Uerdingen (heute KFC Uerdingen). Zwischen 1980 und 1983 spielte der torgefährliche Mittelfeldspieler beim 1. FC Kaiserslautern, bevor er anschließend wieder nach Krefeld zurück wechselte. Sein größter Erfolg als Spieler war der Gewinn des DFB-Pokal 1985 mit Bayer Uerdingen durch einen 2:1-Sieg über den FC Bayern München.
Nach 320 Bundesligaspielen, in denen er 83 Tore schoss, beendete er 1990 in Uerdingen seine Karriere. Seine 254 Spiele und 59 Tore für Bayer Uerdingen bedeuten bis heute Bundesligarekord für die Krefelder.“
Es lebe der Klugschiss ;-)