Saisoneröffnung Wunsch nach Steigerung

Foto: dpa | Bernd Thissen
Foto: dpa | Bernd Thissen

Eintracht Frankfurt wäre beinahe in die Champions League gekommen – doch Vorstandssprecher Hellmann sieht noch viel ungenutztes Potenzial. Die Platzierung ist dabei nicht alles.

Als es um die eigenen Fans und die Heimspielstätte ging, wurde Axel Hellmann ein Stück weit martialisch. Mit deutlichen Worten startete der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt einen Appell. „Wir müssen dieses Stadion zu einer Burg machen, in der wir die Menschen entflammen für unseren Fußball“, sagte Hellmann bei seiner Auftakt-Pressekonferenz vor der neuen Saison. Den Zusatz, man möge den Aufruf „bitte nicht pyrotechnisch verstehen“, fügte der Funktionär direkt erklärend an.

Für den Traditionsclub vom Main wird es in der kommenden Spielzeit auch ein Stück weit um die Identität und die Identifikation mit den eigenen Fans gehen. Das reine Abschneiden in der Fußball-Bundesliga war mit Platz sechs zwar ordentlich und hätte um ein Haar – nämlich bei einem Titelgewinn von Borussia Dortmund in der Königsklasse – sogar für die zweite Teilnahme an der Champions League gereicht. Doch viele Auftritte hinterließen unzufriedene Fans und warfen Fragen auf.

Zehnter Platz wäre vermittelbar

„Das Heben des Potenzials ist die Schlüsselaufgabe für die kommende Saison. Wir müssen uns bei den Männern und Frauen alles erarbeiten“, mahnte Hellmann, der zunächst eine halbe Stunde im Monolog referierte und anschließend Fragen beantwortete.

Selbstkritische Reflexion sei in den vergangenen Wochen seit dem Saisonabschluss ständiger Begleiter gewesen – sowohl bei den Profis als auch im Trainerteam und bei den Vorständen. Der Verein entschied sich dazu, an Trainer Dino Toppmöller festzuhalten. Neu in dessen Team sind Xaver Zembrod und Jan Fießer als Assistenten.

Den sechsten Platz bezeichnete Hellmann als gutes Ergebnis. Doch das Abschneiden sei nicht alles, gerade bei der Eintracht nicht. „Ein zehnter Platz ist hier vermittelbar, wenn wir an die Grenze gehen und eine Mannschaft haben, die alles aus sich herausholt“, sagte der 52-Jährige.

Attraktiver als England und Frankreich

Dass man zur vierköpfigen Bundesliga-Spitze um Meister Bayer Leverkusen, dem FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig aufschließen könne, hält Hellmann derzeit für Utopie. Wer so etwas denke, brauche „einen zwingenden Realitätsabgleich“, mahnte Hellmann. Dabei ist die Eintracht nach den Final-Niederlagen von Dortmund und Leverkusen in diesem Frühjahr noch immer der letzte deutsche Club, der einen Europapokal gewonnen hat. 2022 holte sich Frankfurt in Sevilla den Titel in der Europa League.

Chefcoach Toppmöller wollte beim Trainingsauftakt noch kein konkretes Saisonziel ausrufen, forderte aber bereits begeisternden und mitreißenden Fußball ein. „Wir wollen ein bisschen attraktiver spielen als England und Frankreich“, sagte Toppmöller im Scherz über das Duo, das bei der EM spielerisch nicht wirklich überzeugen konnte. England immerhin hat das Finale von Berlin erreicht.

„Sehr, sehr krass“

Viele Erwartungen ruhen auf Talent Can Uzun, der vom 1. FC Nürnberg an den Main wechselte. „Ich habe ihn jetzt hier einen Tag im Training gesehen, da direkt von Erwartungshaltung zu sprechen – öffentlich, das wäre dem Jungen gegenüber nicht fair. Wir wollen, dass er erst mal ankommt“, machte Toppmöller deutlich.

Uzun selbst rief „große Ziele“ bei der Eintracht aus. Statt 2. Liga in Franken wartet Europapokal in Frankfurt. „Die europäischen Nächte sollen hier sehr, sehr krass sein“, sagte Uzun, der noch keinen Führerschein und kein Auto hat und deshalb seine Mitfahrt zunächst über Mitspieler Nathaniel Brown organisieren will. (Patrick Reichardt, dpa)

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52 Kommentare
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  1. Morsche!

    Schöner Eingangsbeitrag. Bitte nicht lesen…

  2. Bei Brown mitfahren? Von wo nach wo fährt der denn?

  3. Apropos Beitrag, ich möchte nochmal auf den schönen von Schusch hinweisen, der den gestrigen Blog beschlossen hat.

    https://www.blog-g.de/geschich.....nt-1332174

  4. Freue mich schon auf begeisternden und nicht immer ergebnisorientierten Fußball. Und wenn wir dann 3 Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt gesichert haben und am letzten Spieltag aufgrund der besseren Tordifferenz den Mainzern den 10. Platz abgejagt haben, ist das Glück vollkommen.

  5. Also ob Schnittchen-Hellmann mit Platz 10 auf Dauer seine Logen und Sportsbar-Sitze verkauft, steht auf einem anderen Blatt. Die Stehplatz-Folklore wird zu den jetzigen Preisen aber sicher weiter gut besucht sein, solange Liga 1 gehalten werden kann. ;-)

  6. 5 – ich bin mir da gar nicht so sicher. Eine nennenswerte Anzahl 3:4 Spektakel im Offensivrausch verkauft auch bei Platz 10 am End‘ mehr Logen als taktisch überragende Einsnulls.

  7. Schebbe, es reicht ein Blick zum HSV. Egal, ob Schnittchen oder Stehplatz, die sind auch im siebten Jahr Liga zwei fast ständig ausgebucht.

  8. 6- … und warum wurde dann der Schaaf-Thomas damals rausgeschrieben, von den Rundschau-Nasen? :-)

  9. Schebbe, heute Tag des hinkenden Vergleichs? ;)

  10. Monte Scherbelino

    ZITAT:
    „6- … und warum wurde dann der Schaaf-Thomas damals rausgeschrieben, von den Rundschau-Nasen? :-)“

    Weil ein Großteil der Mannschaft mit dem norddeutschen Muffelkopp absolut nicht konnte.

  11. Steinchen, geh‘ doch jemand anderem auf den Sack …

  12. ZITAT:
    „5 – ich bin mir da gar nicht so sicher. Eine nennenswerte Anzahl 3:4 Spektakel im Offensivrausch verkauft auch bei Platz 10 am End‘ mehr Logen als taktisch überragende Einsnulls.“

    Können wir nicht einfach 4:3 Spektakel haben?

  13. ZITAT:
    „ZITAT:
    „5 – ich bin mir da gar nicht so sicher. Eine nennenswerte Anzahl 3:4 Spektakel im Offensivrausch verkauft auch bei Platz 10 am End‘ mehr Logen als taktisch überragende Einsnulls.“

    Können wir nicht einfach 4:3 Spektakel haben?“

    Das mit dem einfach ist nicht so einfach.

  14. Hätte er wenigstens Platz 11 genannt.

  15. ZITAT:
    „Hätte er wenigstens Platz 11 genannt.“

    Entwicklung muss sein in der Marktwirtschaft!

  16. Hellmann hat ja auch über die neuen Plätze gesprochen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die VIP-Zeltler lauern schon. Sogar 40% der regulären Platzinhaber hätten das neue Angebot angenommen. Das sei auch wichtig, damit man die Preise der Stehplätze auf fünf Jahre stabil halten könnte.

  17. Ich sags ja immer. Es ist genug Geld da.

  18. ZITAT:
    „Hellmann hat ja auch über die neuen Plätze gesprochen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die VIP-Zeltler lauern schon.“

    Schon das VIP-Zelt diente lediglich dazu, die Warteschlange auf einen Business-Seat zu verkürzen.

  19. ZITAT:
    „Hellmann hat ja auch über die neuen Plätze gesprochen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die VIP-Zeltler lauern schon. Sogar 40% der regulären Platzinhaber hätten das neue Angebot angenommen. Das sei auch wichtig, damit man die Preise der Stehplätze auf fünf Jahre stabil halten könnte.“

    Ich zahle auf der Gegentribüne nicht mal 15 Prozent vom Preis eines Jürgen Abos.
    Also muss ich auch dankbar sein für die Stabilität.

  20. VIP-Zelt??? Ich dachte, das gibts nur in Paderborn. Finde ich in diesem Zusammenhang immer sehr äh… provinziell. Container sind jedenfalls deutlich schickere zu haben.

  21. Worredau, wann warst Du das letzte Mal im Waldstadion?

  22. Oh, heute geht‘s auf den Tourmalet und noch eine HC Bergankunft. Da schwitzt man schon beim Zugucken.

  23. Mehr Jet-Set als die einstige Licher Lounge geht nicht. Sorry Axel.

  24. ZITAT:
    „Worredau, wann warst Du das letzte Mal im Waldstadion?“

    Public Viewing Europapokal-Finale? Ich glaube bald.

  25. Dann wird es aber Zeit, mein Herr!

  26. Eintracht prüft Börsengang, schreibt das Kleinformat

  27. Melde mich für Vorzugsaktien an!

  28. Das war doch bestimmt sein Kumpel Watzke, der ihm den Floh ins Ohr gesetzt hat.

    „Interessenten soll demnach ein Aktienpaket angeboten werden, das allerdings kein Stimmrecht bei der Hauptversammlung beinhaltet. Mit dem Verkauf will die Eintracht das Eigenkapital (derzeit 60 Millionen Euro) um 50 Millionen erhöhen.“

    https://www.hessenschau.de/spo.....r-104.html

  29. Darf ich mal doof fragen? Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen den Anteilen, die zB ein Holzer oder Freunde der Eintracht oder so besitzen oder besaßen, und einem Aktienanteil, wie er jetzt möglicherweise angeboten wird? Anteil = Stimmrecht und fester Wert, Aktien = (zumindest in dem Fall) kein Stimmrecht, aber fluktuierender Wert würd ich jetzt vielleicht denken?

  30. Bin mir noch nicht sicher ob ich jetzt schlauer bin, das was jetzt ausgeben wird sind dann Vorzugsaktien wenn ich das richtig verstanden habe, das was ich zuerst ansprach mit den Anteilen waren dann… Stammaktien?

    Es heißt ja wir gehen jetzt (möglicherweise) erstmals an die Börse, waren das vorher dann Anteile/Stammaktien, die aber nich via Börse ausgegeben wurden?

  31. Na hier ist was los…

  32. Armselige Dilettanten.

    I’ve got one word for you: Strukturvertrieb.

  33. „Hellmann hat ja auch über die neuen Plätze gesprochen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die VIP-Zeltler lauern schon. Sogar 40% der regulären Platzinhaber hätten das neue Angebot angenommen. Das sei auch wichtig, damit man die Preise der Stehplätze auf fünf Jahre stabil halten könnte.“

    Schnittchenfresser und günstige Stimmungsblöcke mit Zäunen – großartiger Mix.

  34. ZITAT:
    „Das war doch bestimmt sein…
    https://www.hessenschau.de/spo.....r-104.html

    Aus dem Hessenschau-Artikel:
    „Mit dem Verkauf will die Eintracht das Eigenkapital (derzeit 60 Millionen Euro) um 50 Millionen erhöhen. Vorstandssprecher Axel Hellmann soll zuletzt den Aufsichtsrat damit beauftragt haben, den Schritt zu prüfen

    Der HR scheint verstanden zu haben, wie so ein hessisches Gremien-Ping-Pong läuft.
    Habe die PK selbst noch nicht gesehen. Wurde berichtet, woher der EK-Zuwachs in Höhe 36 Mio € stammt?
    Per 30.6.23 war der Stand des EK m.W. ja bei 24 Mio €

  35. ZITAT:
    „Eliminate the Middle Man.“

    So haben wir uns in Block 31G auch gefühlt, als die Dauerkarten dort massiv teuer wurden und sich, neben dem Ausbau der Stehplatzkurve, die Ausweitung der VIP-Bereiche abzeichnete.
    Mal sehen wohin dieser Weg die Eintracht auf Strecke führt.

  36. DUR schrieb Ende September letzten Jahres:
    „Auch das Eigenkapital wächst wieder an, was den Finanzchef besonders freut. Es liegt nun bei 24,7 Millionen und wird sich nach dieser Spielzeit (und den Verkäufen von Kolo Muani und Jesper Lindström, zusammen rund 130 Millionen) wohl bei 60 Millionen einpendeln. Das entspricht in etwa der Quote von 25 bis 30 Prozent, die Frankenbach anstrebt.“

    https://www.fr.de/eintracht-fr.....22956.html

  37. (41 @ 39/Zebulon)

  38. Dont’t mess with Mister In-Between.

  39. @41: Danke Worré.
    Kann der CE mal verifizieren, können Juristen besser.
    Aus meiner Laiensicht und auf die Schnelle, u.a. Ratenzahlungen für RKM, Berater, Steuern, nicht unerhebliche Transferausgaben in 23/24, Konferenzliga 23/24 nicht unbedingt der Kassenschlager und alle Erlöse in den Sport, erscheint mir das leicht optimistisch.

  40. ZITAT:
    i>“Steinchen, geh‘ doch jemand anderem auf den Sack …“

    Und der muckt nicht mal auf. ! Die Randordnung ist safe. Lol !

  41. ZITAT:
    „Eliminate the Middle Man.“
    „Dont’t mess with Mister In-Between.“

    Clowns to the left of me
    Jokers to the right
    Here I am
    Stuck in the middle with you

  42. Stealers Wheel <3

  43. Auf Trump wurde geschossen.
    Bei einer Wahlkampfveranstaltung sind wohl mehrere Schüsse gefallen und Trump wurde am Ohr verletzt.

    Heftig.

  44. Mein erster Gedanke war: Das ist Gefaked … um zu …

    Bin ich jetzt böse oder lebe ich nur zu lange aufmerksam in dieser unserer Welt?

  45. Blutendes Ohrläppchen ….
    Schussverletzung? Nadelstiche ….

  46. Don’t look any further?

  47. Dringende Empfehlung: Heute Soziale Medien meiden. Noch mehr Experten als sonst unterwegs, und das schon um diese Uhrzeit.